Die Opferung von Gorge Mastromas

Die Opferung von Gorge Mastromas

(The Ritual Slaughter of Gorge Mastromas)

Deutsch von John Birke

Besetzung

variabel, mindestens 2D / 4H

Breaking Bad meets Bertolt Brecht: Mit Die Opferung von Gorge Mastromas hat Dennis Kelly ein Lehrstück über den Neoliberalismus geschrieben, das allerdings moralische Gewissheiten verabschiedet weiß. Von der Wiege bis zur Bahre folgt es, einer Moritat gleich, dem Leben seiner Titelfigur und schildert, wie Gorge während seiner gesamten Jugend im Zweifelsfall das sittlich Richtige tut. Belohnt wird er dafür nicht, nie überschreitet seine Biographie das Mittelmaß, und ob hinter seinem Handeln Güte oder Feigheit steckt, kann er wahrscheinlich selbst am wenigsten beantworten. Erst mit Anfang 30, als sein Arbeitgeber kurz vor dem Ruin steht, bietet sich Gorge eine einmalige Chance – und er ergreift sie, um in Zukunft auf der Seite der Sieger zu stehen. Er wird zum reue- und rücksichtslosen Lügner, schert sich nicht mehr um Anstand und Verantwortung, sondern nimmt sich, was er will, und wird zum millionenschweren Global Player.

 

«Gorge geht über Leichen, metaphorische und echte. Für ihn ist Erfolg eine Wahlmöglichkeit, sein Wille zur Macht eine Frage der Ideologie. Kellys Stück beschreibt die Brüchigkeit von Moral, wenn der bedingungslose Mensch sich über sie hermacht … Raffiniert tauscht Kelly die Perspektiven, erzählende und dramatische Szenen wechseln sich ab. Das hemmt das Pathos, aber nicht die Wirkung.» (Nachtkritik)
«Dennis Kelly steht für ein Theater der Dringlichkeit wie kein anderer zeitgenössischer ­Autor, seine Stücke sind tiefe Blicke in die Abgründe menschlicher Seelen … Auch Die Opferung von Gorge Mastromas ist so ein Stück. Kelly nimmt das Signum der Zeit und bricht es auf private Geschichten herunter … Mit seinem offenen Schluss beleuchtet er das moralische Dilemma an sich (welche Entscheidung kostet welches Opfer?) und setzt gleichzeitig hellste Schlaglichter auf die Verfasstheit gerade unserer Gesellschaft … Ein Ereignis.» (Deutschlandradio Kultur)

Uraufführung
12.05.2012 Schauspiel Frankfurt in Koproduktion mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen (Regie: Christoph Mehler)

Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung.