Fünf Mal Gott

Fünf Mal Gott

(Fem Gänger Gud)

Junges Theater

Deutsch von Jana Hallberg

Besetzung

2D / 3H oder 3D / 2H

Der Lehrer der Theaterklasse ist ein erfolgloser Schauspieler, der zuletzt nur noch als singende Hummel aufgetreten ist, die vier Schüler sind ein Haufen selbstbezogener Jugendlicher, ein buntes Panorama sozialer Härtefälle ohne eigentliches Interesse an Theater. Jeder Darsteller darf einmal Gott spielen und in jeweils einer Szene seine Träume und Ängste, aber auch seine Sicht auf seine Mitspieler unzensiert darstellen. Kein Wunder, dass aus der geplanten Inszenierung von Strindbergs "Traumspiel" schnell eine Nabelschau und ein Wetteifern um die überzeugendste Version der Wahrheit wird. Der ungehemmte Größenwahn und die selbstverliebte Romantik, die in den Szenen zum Ausdruck kommen, sind nicht nur herrlich überzogen, sondern auch entlarvend - für die Dargestellten ebenso wie für den jeweiligen Erzähler. Der Schauspiellehrer, der krampfhaft versucht, sich dem Jugendslang der Gruppe anzupassen, macht dabei eine ebenso zweifelhafte Figur wie die "Kids", die trotz ihres Bemühens um Authentizität nur die Klischees erfüllen, die ihnen zugeschrieben werden. Der Außenseiter Sanoj, der für alle als devote Projektionsfläche herhalten muss, wartet schließlich mit einem Finale auf, das alle vorangegangenen Gewissheiten erschüttert. Die Fragwürdigkeit von identitätsstiftender Selbstbeschreibung wird ebenso gezeigt, wie die Brüchigkeit einer geschlossenen auktorialen Darstellung - denn die einzelnen Sichtweisen korrigieren sich zwar gegenseitig, fügen sich aber nie zu einem Ganzen.

Uraufführung
04.10.2008 Riksteatern, Stockholm (Regie: Sara Giese)

Deutschsprachige Erstaufführung
08.12.2010 Theater Biel Solothurn (Regie: Deborah Epstein)

Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung.