Schlafende Männer

Schlafende Männer

(Men Asleep)

Deutsch von Ulrike Syha

Besetzung

2D / 2H

Um zwei Uhr nachts steht plötzlich das junge Paar Tilman und Josefine in der Wohnung von Paul und Julia, zwei erfolgreichen Akademikern Ende 40. Alles deutet darauf hin, dass es nun zum Showdown der Generationen kommt und – wie in Edward Albees Wer hat Angst vor Virginia Woolf? – zur Enthüllung von Lebenslügen bis hin zur Selbstzerfleischung. Doch wie soll das plausibel geschehen in einer Welt, die komplett durchanalysiert ist, aufgeklärt, emanzipiert und nüchtern materialistisch? Julia bereut nicht, dass sie keine Kinder bekommen hat, und auch der Verrat an ihren früheren politischen Idealen beschäftigt sie und Paul nur marginal. Zugleich wirken Tilman und Josefine eher wie Wiedergänger der Älteren, anstatt alles anders machen zu wollen. Trotzdem lauert in den geschliffenen Dialogen permanente Aggression, zeigen sich Risse in der kühlen, glatten Oberfläche. Es kommt buchstäblich zum Kampf, der ironisch anfängt, aber zunehmend gefährlich wird und bei dem die Fronten anders verlaufen als erwartet.

Ein «elegantes Kammerspiel» (Süddeutsche Zeitung) und «well-made play to end all well-made plays» (Nachtkritik): «Martin Crimp findet neue Bilder und Geschichten für das unauflösliche Drama zwischen Mann und Frau … und spielt virtuos mit den Motiven.» (Deutschlandfunk Kultur) «Ein rätselhaftes, beunruhigendes Nachtstück als Albtraum zwischenmenschlicher Beziehungen … Am Ende weiß man nicht, ob das alles tatsächlich so passiert ist oder ob wir einen grausamen Spuk erlebt haben, der unaufhörlich mit dem Gedanken an den Tod spielt.» (Die Welt) «Crimp ist weniger an einer Dekonstruktion des Bürgertums gelegen, als das veränderte Verhältnis zwischen Männern und Frauen auszuloten … Das Ende seines ebenso klugen wie unterhaltsamen Stücks ist offen und möglicherweise schrecklich. Schlafende Männer ist ein scharfsinniger Blick auf ein Krisengebiet, das sich gerade verändert.» (Der Freitag)

Uraufführung
18.03.2018 Schauspielhaus Hamburg (Regie: Katie Mitchell)

Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung