Hotel Savoy

Hotel Savoy

Bearbeitet von Koen Tachelet

English
Besetzung

2D / 7H

Europa zwischen den Weltkriegen. Nach drei Jahren aus der russischen Gefangenschaft entlassen, findet Gabriel Dan bei seiner Rückkehr inmitten von Elend und Zerstörung ein Relikt vergangener Zeiten vor: das Hotel Savoy. „Wasser, Seife, ein Lift, Stubenmädchen mit weißen Hauben … elektrische Lampen, schrillende Klingeln, daunengepolsterte Betten, schwellend und freudig bereit, den Körper aufzunehmen.“ Zumindest in den unteren der sieben Stockwerke, den Etagen der Reichen, scheint der Glanz der Vorkriegsära erhalten geblieben zu sein. Je weiter Dan aber nach oben steigt, desto billiger werden die Zimmer, desto bunter und heruntergekommener ihre Bewohner, zwischen denen auch er seine Bleibe findet. Hoffnungslose Varieteartisten, Lotteriezahlenträumer und Spekulanten machen hier Station, jeder auf dem Weg woandershin und doch zum Bleiben verdammt. Schon bald richten sich alle Hoffnungen auf die Ankunft des amerikanischen Millionärs Bloomfield. Gleichzeitig gärt in der Stadt die Unzufriedenheit, eine Arbeiterrevolte braut sich zusammen – aber die ersehnte Veränderung bleibt aus, so wie auch Bloomfield alle Erwartungen enttäuscht …

Gabriel Dans Beobachtungen sind „in Koen Tachelets behutsamer Stückfassung … nicht länger die eifrigen Notizen eines Intellektuellen sondern die verwunderten Selbstgespräche eines Einsamen, Entwurzelten, Kriegstraumatisierten. So ist auf der Bühne auch nicht zu vermeiden und umso charismatischer, dass sich die Wunderwelt des Hotels … um Gabriel dreht, nicht er sich um die Welt“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung). Erstaunlich, „wie viel Komik, Spielfreude und pralles Erzähltheater Simons aus Roths Roman herauszuholen versteht, ohne dabei an inhaltlicher Kraft einzubüßen … wobei ihm wunderbare Schauspieler und eine von Koen Tachelet geschickt dialogisierte, episch nicht zu ausfransende Bühnenfassung zur Verfügung stehen“ (Süddeutsche Zeitung).

Uraufführung
07.10.2010 Münchner Kammerspiele (Regie: Johan Simons)

Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen zur Verfügung. Über die Merkliste können Sie ein Ansichtsexemplar bestellen. Ein Formular zur Anfrage der Aufführungsrechte finden Sie in unserem Servicebereich.