Eine Stille für Frau Schirakesch

Eine Stille für Frau Schirakesch

English
Besetzung

4D / 2H

In genau 77 Minuten soll auf dem Marktplatz von Tschundakar Frau Schirakesch gesteinigt werden. Zeitgleich beginnt im deutschen Fernsehen eine Talkshow, die der grausamen Tat aus der Ferne still gedenken will. Eingeladen hat die Moderatorin Hilda Ludowsky dazu die junge Soldatin Rose, die kürzlich traumatisiert von einem Militäreinsatz zurückgekehrt ist, sowie ihren Vater Herrn Fahnenberg, der seinem Namen alle Ehre macht. Daneben sitzen die Schönheitsköniginnen Ruth und Heidrun, die gerade mit einer Bikiniparade in Tschundakar für Zündstoff sorgten, und Herr Gert, ein General, dessen Truppe auf dem Markt von Tschundakar immerhin ein Dixie-Klo aufbauen konnte, um den Frauen dort das Leben zu erleichtern. Noch bevor die Sendung losgeht, geraten die Gäste aneinander. Schon an dem Begriff „Krieg“ scheiden sich die Geister, und von Stille kann in der eskalierenden Debatte um Aufklärung und Menschenrechte bald buchstäblich nicht mehr die Rede sein.

Mit Eine Stille für Frau Schirakesch hat Theresia Walser ihr bisher wohl politischstes Stück geschrieben: „Die gepfeffertste Satire seit langem. Denn Walser holt nicht nur weit aus, sondern trifft in ihrem virtuosen Rundumschlag auch die ganze Bandbreite des Politpalavers zwischen Arroganz und Zynismus, Verlegen- und Verlogenheit, Opportunismus und Ohnmacht, Selbstdarstellungsdrang und Solidaritätsgesäusel.“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung) „Die Konflikte des Abendlandes mit dem Islam bringt Walser sehr komisch auf den Punkt ... In ihrer wunderbar leichten, bissigen, bitterbösen Komödie enttarnt sie die Wortwaffen in der Kriegsdebatte der vergangenen Jahre, macht die Taktik der Teilnehmer nachvollziehbar – und zwingt den Zuschauer, die eigene Position zu hinterfragen.“ (Nachtkritik)

Uraufführung
02.09.2011 Theater Osnabrück in Kooperation mit Theater Freiburg (Regie: Annette Pullen)

Stück-Abdruck in Theater heute 10/2011

Englisch

Französisch

Schwedisch

Tschechisch

Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung.