Victory Condition

Victory Condition

Deutsch von Katharina Schmitt

Besetzung

1D / 1H

Das Glas Wein, das wir vor dem Fernseher trinken, bereichert einen Pflanzenschutzmittelhersteller in Missouri; das Smartphone, mit dem wir durch die Nachrichten scrollen, verdankt sich Sklavenarbeit im Kongo. Alles geschieht gleichzeitig, von jedem beliebigen Punkt breitet sich eine Vielzahl an Verbindungen aus, die wir ignorieren müssen, um sie auszuhalten. Aber was wäre, wenn wir, statt das Leben als ein Spiel zu sehen, das es zu gewinnen gilt, die bittere Verschlungenheit aller Zusammenhänge tatsächlich wahrnehmen könnten? In Victory Condition überschreibt Chris Thorpe die alltägliche Vertrautheit eines Paares mit der Komplexität und dem Schrecken der Gegenwart. Sie hängen Kleider weg, checken ihre Mails, bestellen Essen – aber ihr Text führt weit fort von dieser Realität. Während der Mann aus der Perspektive eines Scharfschützen berichtet, der irgendwo auf eine Demonstrantin zielt, mit dem Auftrag, einer aus den Fugen geratenen Gesellschaft einen heilsamen Schock zu versetzen; findet sich die Frau als einzig beweglicher Punkt in einer in rasendem Stillstand eingefrorenen Welt wieder – und steht vor der Entscheidung, das Experiment «Menschheit» endgültig abzubrechen.

«Ein nachdenklicher, poetischer Versuch über die Struktur und den Wahnsinn des 21.Jahrhunderts.» (The Times) «Die Monologe sind brillant formuliert und vibrieren geradezu vor Beunruhigung: Sorge um das Ende der Welt, die Übermacht der Technik, menschliche Grausamkeit und Abgestumpftheit … Victory Condition geht einem noch lange nach.» (The Independent) «Chris Thorpe ist einer der schärfsten Denker und der begabtesten Theaterautoren unserer Zeit. In Victory Condition vereinen sich diese beiden Talente auf unbehagliche Weise zu einer Reflexion über Zufall, Gleichzeitigkeit und die Menschheit … Thorpe gelingt es, die Seltsamkeit der Welt aggressiv bloßzustellen und zugleich zu umarmen.» (The Stage)

Uraufführung
05.10.2017 Royal Court, London (Regie: Vicky Featherstone)

Deutschsprachige Erstaufführung
23.11.2018 Residenztheater(Marstall) München (Regie: Sam Brown)

Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung