Das Herz ist ein lausiger Stricher

Das Herz ist ein lausiger Stricher

Ein Boulevardmelodram aus der Gegenwart

English
Besetzung

3D / 3H

Sechs Biographien prallen aufeinander. Jenni lebt mit ihrem Vater allein in einem sozialen Brennpunkt. An ihrem 18. Geburtstag taucht nicht nur unvermittelt ihre Mutter Helene wieder auf, sondern auch Ran, ein Food-Company-Manager, der im Rahmen eines Näher-am-Kunden-Programms einen Tag bei Jenni und ihrem Vater verbringt. Parallel dazu überlegt Rans hochschwangere und hysterisch veranlagte Verlobte Katja, wie sie ihre IKEA-Möbel in der gemeinsamen Eigentumswohnung verteilt. Jennis Vater Hans indes wünscht sich nur, dass seine Tochter ihm all seine unverwirklichten Träume erfüllt. Und zwischen Helene, Hans, Ran, Katja und Jenni irrt ein lausiger Stricher, der ausgediente Rockstar Bill, für den das Wetter immer mies ist und der seine Leidenschaft längst verkauft hat …

«Der Charakter, bei dem die Fäden der Geschichte zusammenlaufen und sich auch wieder auflösen, ist Jenni. Sie dreht an dem großen Rad, um die Richtung, in die ihr junges Leben sich bewegt, zu ändern. Das tut sie mit einer entschlossenen Härte, die bis zum Mord an ihrem geliebten Vater führt. Damit befreit sie sich von den Lasten fremder Ansprüche und Hoffnungen. Zusammen mit Ran reist sie nach Island zu den Elfen. Beide haben unnötigen Ballast rücksichtslos abgeworfen, um höher steigen zu können. ‚Dies könnte der Anfang einer wunderbaren Generation sein.’ Man möchte den letzten Satz des Stücks fast glauben, lägen da nicht so viele Leichen im Keller.» (Nachkritik)

«Es ist ein bizarrer Ausschnitt der Gegenwart, mit dem Thomas Melle das Publikum hier konfrontiert. Ein bisschen von allem hat er kombiniert: Sozialstudie und „Kitchen sink“-Drama, Krimi, Komödie und Seifenoper. Entstanden ist ein witziges und zugleich beklemmendes ‚Boulevardmelodram aus der Gegenwart’, wie der Untertitel das Stück einordnet. Es gibt niemanden darin, den das Leben nicht gezeichnet hat. Man könnte auch sagen: geschädigt hat.» (Thüringische Landeszeitung)

Uraufführung
25.02.2010 Theaterhaus Jena (Regie: Ronny Jakubaschk)

Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung