Schändung

Schändung

Nach dem "Titus Andronicus" von Shakespeare

English
Besetzung

4D / 8H

Der Feldherr Titus Andronicus kehrt siegreich aus dem Krieg zurück und erkennt Rom kaum wieder. Was einst durch Klugheit, Form und Gesetz zusammenhielt, löst sich auf gefährliche Weise auf. Um die Ordnung wieder herzustellen, bringt Titus ein Menschenopfer und tötet einen seiner Gefangenen, Alarbus, Sohn der Gotenkönigin Tamora. Statt Frieden stiftet er damit jedoch endgültig Gewalt und Anarchie. Denn Tamora steigt zur Frau des römischen Kaisers auf und schwört Vergeltung. Sie lässt Lavinia, Titus' Tochter, von ihren anderen zwei Söhnen vergewaltigen und grausam verstümmeln. Während Lavinia einem ihrer Peiniger in sprachloser Lust verfällt, nimmt Titus seinerseits für ihre Schändung Rache.

„Das Teuflische an Schändung ist, dass alle so schrecklich normale Leute sind ... Ihr wahres Motiv ist wahrscheinlich nicht Rache, sondern ein tödlicher Überdruss, eine fürchterliche Langeweile ... Aus dieser Gesellschaft schält sich eine Fernsehtalkrunde, deren Mitglieder typgenau ihre Statements abgeben – Realsatire, wie man sie von Strauß gut kennt. Umso dramatischer ist der Schnitt, wenn die Handlung beginnt ... der Mensch endet, wie es jede Schändung vorsieht: als schmutzige Einwegware, weggeworfen am Wegesrand, achtlos entsorgt im Müllcontainer.“ (Süddeutsche Zeitung)

Uraufführung
7.10.2005 Théâtre de l'Odéon, Paris (Regie: Luc Bondy)

Deutschsprachige Erstaufführung
28.1.2006 Berliner Ensemble (Regie: Thomas Langhoff)

Weitere Erstaufführungen
Französische Erstaufführung: Publikation L’Arche + UA L’Odéon, Paris 05 (Übersetzung: Michel Vinaver u. Barbara Grinberg)

Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung.