Penelope

Penelope

(Pénélope)

Deutsch von Heribert Becker

Besetzung

6D / 3H

Am Abend ihres 18. Geburtstags blickt Penelope aus ihrem Schlosszimmerdasein hinaus: «Es ist schön da draußen; ich sehe, dass sie im Schnee irgendein Spiel spielen.» Penelopes bitteres Erwachen in der Erwachsenenwelt beginnt und mit ihm eine raffiniert-verwirrende Nachtfahrt durch Geheimnisse, Flüche, verdrängte Wünsche und verbotene Genüsse. Am Morgen ist Penelope, das Mädchen, tot; der Vater hat mit der Axt das Schaukelpferd zerschlagen - das Innbild für erste Lustquellen, kindliche Naivität und spontanes, unzivilisiertes Verhalten. Hart und melancholisch zugleich kontrastiert Carrington die längst abgestorbene Märchenschlösserwelt, Metapher einer geschlossenen, ritualisierten Existenz, mit der Unabhängigkeit einer überbordenden Phantasie, ohne dabei zu werten oder zu erklären, was ohnehin nicht erklärbar ist. Ihrer Imaginationskraft lässt sie freien Lauf und schafft so für ihr Stück einen breiten Assoziationsraum, in dem das Unmögliche als völlig normal erscheint.

Uraufführung
1957 Mexico City (Regie: Alexandro Jodorowsky)

Deutschsprachige Erstaufführung
26.1.1989 Theater zum westlichen Stadthirschen, Berlin (Regie: Dieter Sudars)

Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung.