FaustIn and out

FaustIn and out

Sekundärdrama zu «Urfaust»

English
Besetzung

variabel

Wie Abraumhalde zu Lessings Nathan der Weise ist FaustIn and out ein «Sekundärdrama» zu Goethes Urfaust, das nur in Verbindung mit dem Klassiker gespielt werden soll. Die Gretchentragödie wird darin von Jelinek einem radikalen Perspektivwechsel unterzogen und u. a. zusammengedacht mit dem Fall Josef Fritzls, der seine Tochter jahrelang in einen Keller sperrte und mehrere Kinder mit ihr zeugte. «Das fromme, gefallene Mädchen Margarete, die ihr Kind umgebracht hat, die verführt und verlassen wurde und an ihrem Ende allein im Kerker ihre Hinrichtung erwartet – diese Geschichte tritt zurück hinter dem apokalyptischen Bild einer Lebensgemeinschaft, in der Vater, Mann, Schöpfer und Gott zu einem ‹allerhalter, Allumfasser› verschmelzen … FaustIn and out erhebt seine Stimme aus dem Untergrund, bleibt aber lieber im Keller, als sich von einem Heinrich mitnehmen zu lassen. Es will sowohl gehört als auch übergangen werden, will anwesend und abwesend zugleich sein. Ein Stück gewordenes Frauenschicksal.» (Roland Koberg im Jahrbuch 2011 von Theater heute)
«Jelineks ‹Sekundärdrama› macht den Urfaust als Tragödie der konsumistischen Gewalt an der Frau wieder sichtbar und ist selbst eine Tragödie der Gewalt in unserer Zeit, deren Fausts die sex- und geldgierigen Männer und deren Mephistos die Verkörperung einer skrupellosen ‹Leistungs-› und Konsumideologie, narzisstischer Verkrüppelungen und psychischen Mangels sind.» (Bärbel Lücke)

Uraufführung
09.03.2012 Schauspielhaus Zürich (Regie: Dušan David Parizek)

Weitere Erstaufführungen
Schwedische Erstaufführung: 31.01.2014 Göteborgs Stadsteater (Übersetzung: Aimée Delblanc, Regie: Hilda Hellwig)
Französische Erstaufführung: 26.04.2022 École du Théâtre National du Strasbourg, France (Übersetzung: Magali Jourdan und Mathilde Sobttke, Regie: Ivan Marquez)

Bulgarisch
Französisch
Italienisch
Schwedisch

Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung.