© Joseph Krpelan
Alpenvorland
3D / 4H
Eine Gruppe von Freunden trifft sich in der alten Heimat zum Grillfest. Eingeladen haben Hannes und Heidi, es gibt etwas zu feiern: Sie haben den Ort, den die Freunde schon seit ihrer Jugend kennen, als Baugrund erworben. Der Grundriss ist bereits abgesteckt; zwischen zukünftigen Ess-, Schlaf- und Kinderzimmern wird der Grill aufgebaut und Kuchen ausgepackt. Nostalgische Gefühle werden wach, Erinnerungen abgeglichen, aber noch bevor die ersten Würstchen fertig sind, kommen alte Rivalitäten zum Vorschein. So endet das Grillfest zunächst mal statt mit dem Dessert in einer Kuchenschlacht. Nachdem sich Hannes und Heidi getrennt haben, muss im Laufe des Jahres nicht nur der Freundeskreis beweisen, wie krisensicher er ist, sondern vor allem sich jeder einzelne in einer Situation zwischen Studium, Beruf und Kinderkriegen neu positionieren. Zwischen der Angst vor Stagnation und der Sehnsucht nach dem Beständigen scheint jede Entscheidung für den beruflichen Aufstieg oder die Familienplanung immer auch mit der Heimat verbunden zu sein: Fortkommen, Weggehen, Heimkehren? Nur Hannes baut unbeirrt weiter an seinem Haus, bis auch ihm klar wird, dass es nicht ausreicht, die Zimmer neu zu verteilen und den Grundriss umzustecken. In Frage steht der Baugrund selbst.
„Ein dichtes, fein gewebtes, polyphones Krisenpanorama. Ein beachtlicher Wurf“, schrieb Theater der Zeit, als Alpenvorland beim Heidelberger Stückemarkt 2012 mit dem Autorenpreis ausgezeichnet wurde. In der Begründung der Jury hieß es: „Thomas Arzt hat eine böse Gesellschaftskomödie geschrieben, ein groß angelegtes Panorama, das an Arthur Schnitzler erinnert. Realistische Dialoge unterbricht er durch Prosa- und Liedtexte, in denen Gedanken fließen und Visionen aufblitzen. Die Charaktere sind psychologisch präzise gezeichnet, das Porträt einer Generation der Einzelkämpfer, die in der verlorenen Heimat nach Orientierung und Nestwärme suchen. Doch die Dagebliebenen sind auch nicht glücklich geworden und trauern verpassten Chancen nach. Alpenvorland ist ein reiches, farbiges, pralles Stück voller Lebensgier, Verzweiflung und gemeiner Pointen.“
20.04.2013, Landestheater Linz (Regie: Ingo Putz)
Weitere Erstaufführungen
Deutsche Erstaufführung: 26.04.2013, Theater Heidelberg (Regie: Jens Poth)
Spanische Erstaufführung: 18.6.16 Espacio Callejón, Buenos Aires (Übersetzung: Citlali Bernhardt, Regie: Alberto Ajaka)
Autorenpreis des Heidelberger Stückemarkts 2012
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Spanisch
Tschechisch
Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung.