© Simon Klein
Mohamed Achour erzählt Casablanca
1 - 3 Darsteller:innen
Mohamed Achour hat den «Chamlet» für sein Vorsprechen vorbereitet. Doch statt eines
Shakespeare-Monologs wollen Intendant und Dramaturgin viel lieber hören, was es mit seiner verworrenen Biographie, die sie seinem Lebenslauf entnommen haben, auf sich hat. Und so drängen sie ihn, zu erzählen. Von seiner behüteten Kindheit in Damaskus. Von dem kleinen Programmkino gegenüber, wo er zum ersten Mal Casablanca gesehen hat. Und von seiner Mutter Rania, von deren Existenz er erst im Alter von acht Jahren erfährt und auf die sich in den folgenden Jahren seine ganze Sehnsucht richtet. Rania, nach ihrer sehr frühen Schwangerschaft von ihrem Vater verstoßen, hat sich den Traum einer Sängerinnenkarriere erfüllt und führt ein glamouröses Leben in Casablanca. Mit 15 reist ihr Mohamed endlich hinterher. Die nordafrikanische Stadt wird wie in dem legendären Filmklassiker auch für ihn zu einem Schicksalsort. Hier geht die abenteuerliche Reise erst richtig los, die Mohamed in den folgenden Jahren erst nach München, dann zur Rettung des Heimatlandes zurück nach Syrien und wieder retour nach Deutschland führen wird. Mohamed Achour erzählt Casablanca ist eine fabulierfreudige Geschichte über innere und äußere Heimat. Mohameds strenger Großvater und vor allem die kapriziöse Mutter werden zu Sinnbildern eines «Vaterlands», das noch viel versehrter ist als seine über mehrere Länder versprengte Familie. Der Text lässt sich als Monolog oder mit zwei bis drei Darsteller:innen umsetzen.
06.10.2016 Schauspiel Köln (Regie: Rafael Sanchez)
Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung.