Die Hoffnung stirbt nie - «Am Ende Licht» von Simon Stephens

Foto Simon Stephens von Kevin Cummings
© Kevin Cummings

Im November 2021 war am Staatstheater Stuttgart die deutschsprachige Erstaufführung von Simon Stephens‘ Stück Am Ende Licht (Regie: Elmar Goerden). 2022 folgen bisher Inszenierungen am Theater Freiburg (04.02.2022, Regie: Peter Carp), Burgtheater (Akademietheater) Wien (24.02.2022, Regie: Lilja Rupprecht, Österreichische EA) und am Theater Pforzheim (05.03.2022, Regie: Thomas Münstermann). Weitere Produktionen sind in Planung.

«Simon Stephens ist nicht nur eine flirrende Familienaufstellung gelungen, … (sondern) ganz nebenbei ein Gesellschaftspanorama der sozialen Unterschiede und Ungerechtigkeiten … Man möchte immer mehr von diesen Menschen erfahren, die da (in Barbara Christs hervorragender Übersetzung) aufeinanderprallen.» (Theater heute)

«Es ist Stephens‘ Kennzeichen, dass er so über Menschen schreibt, wie sie in Wirklichkeit sein könnten … Mit unverschnörkelter Klarheit zeigt Am Ende Licht eine in prekären Verhältnissen lebende Familie, die versucht, das Beste aus allem zu machen, auch wenn sie weiß, dass sie damit nie hoch hinauskommen wird.» (Frankfurter Allgemeine Zeitung)

«Desolate Beziehungen, Kommunikation, Sex und Gewalt – dafür hat Stephens einen außerordentlich geschärften Sinn … Die Momentaufnahmen im Leben dieser Familie sind voller wütender, trauriger, immer aber auch voller zärtlicher Stimmung … Die Hoffnung stirbt hier nicht nur zuletzt, sondern gar nicht.» (Stuttgarter Zeitung)

«Wieder einmal beweist Simon Stephens, warum er zu den wichtigsten Gegenwartsautoren zählt.» (Schwäbische Zeitung)

«Wie immer entfaltet er seine Geschichte in einem engen regionalen Rahmen, aber die Handlung weist weit über den lokalen Bezug hinaus – als eine Geschichte über eine Mittelschichtsfamilie nahe am sozialen Absturz, in der jede und jeder nur an sich selbst denkt.» (Die deutsche Bühne)

«Schauspielertheater, Sozialporträt und Traumspiel greifen subtil ineinander. Verstörend und tröstlich zugleich.» (Theater der Zeit)

Am Ende Licht

Christine stirbt. Plötzlich. Eine Hirnblutung. In einem Supermarkt um zwölf vor fünf an einem Montagnachmittag im Februar 2017. Im selben Moment sterben auf der Welt 6.316 weitere Menschen. Im selben Moment schläft Christines Mann Bernard mit seiner langjährigen Geliebten in einem Hotel. Streitet Christines Tochter Ashe mit ihrem Ex-Freund, einem Junkie, über den Unterhalt für ihr gemeinsames Kind. Hat Steven, Christines Sohn, der widerwillig Jura studiert, panische Angst, sein Freund Andy könnte ihn verlassen. Verliebt sich Christines zweite Tochter, die Lehrerin Jess, unerwartet in Michael, ihren letzten One-Night-Stand. Das alles passiert parallel in fünf verschiedenen Städten, wo jede und jeder mit den eigenen Problemen und Dämonen kämpft und dennoch wie durch ein unsichtbares Netz mit den anderen verbunden ist – obwohl sich die Familie leibhaftig erst wieder bei Christines Beerdigung begegnet.

«Simon Stephens in Bestform … Virtuos blendet er seine einzelnen Handlungsstränge ineinander … Am Ende Licht ist ein geradezu anachronistisches Familienstück, weil es etwas Seltenes im Gegenwartstheater tut: Es betrachtet die Menschheit mit Optimismus und glaubt daran, dass die hoch reaktive 'Kernfamilie' nicht zwangsläufig explodieren muss.» (The Guardian)

«Was nach Hollywood-Kitsch klingt, wird dank Stephens' lakonisch knapper Dialoge und seiner vielschichtigen Figurenzeichnung wahrhaftig … Er fächert eine ganze Welt der Möglichkeiten auf und hat, bei aller Tragik und Tristesse, ein überraschend lebensbejahendes Stück geschrieben.» (Daily Telegraph)

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