Hörspiel-Premiere: «Die Lücke füllen im Schnitt» von Magdalena Schrefel

Im Winter 1945 – die alliierten Bombengeschwader flogen Nacht für Nacht über Berlin – brach der Schriftsteller Erich Kästner mit einem 60-köpfigen Stab der UFA nach Mayrhofen in Südtirol auf, um dort einen Film zu drehen. Spätestens seit Emil und die Detektive war Kästner einer der beliebtesten Autoren der Weimarer Republik gewesen – in der NS-Zeit wurden seine Bücher verbrannt. Unter Pseudonym schrieb er Drehbücher – er hatte Berufsverbot.

Wie aber kam es in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs dazu, dass Kästner ganz offiziell als Drehbuchautor auf der Liste der Filmcrew für Südtirol landete? Und was für ein Drehbuch schrieb er? Kühe, Dirndl, Alpenpanorama? Der Film Das verlorene Gesicht ist in der Filmgeschichte nicht bekannt. Wurde er zerstört, von den Amerikanern zu Kriegsende beschlagnahmt oder nie gedreht? 

Die Lücke füllen im Schnitt von Magdalena Schrefel ist ein Hörspiel über einen grandiosen Autor, eine Film-Expedition in die Alpen und ein Stück Filmgeschichte, das in der Regie von Anouschka Trocker beim Rundfunk Berlin Brandenburg / rbb urgesendet wurde. Hier geht es zum Hörspiel. 

2023 inszenierte Anouschka Trocker bereits Die vielen Stimmen meines Bruders von Magdalena Schrefel (Mitarbeit: Valentin Schuster) als Hörspiel für den Deutschlandfunk / ORF – es wurde als Hörspiel des Monats Dezember 2023 ausgezeichnet und zu den Österreichischen Hörspieltagen eingeladen. Das Hörspiel ist u.a. auf www.hoerspielundfeature.de abrufbar.

Im Mai 2025 war außerdem die Ursendung von was zündet, was brennt im Westdeutschen Rundfunk (Regie: Teresa Hörl), das online u. a. in der WDR-Audiothek verfügbar ist.