Die Uraufführung von Gerhild Steinbuchs Auftragswerk war am 12. November 2021 am Schauspiel Frankfurt (Regie: Christina Tscharyiski).
«Man wird ihnen nicht vorwerfen können, dass sie es nicht versucht haben. Durchaus kühn. (Gerhild Steinbuch) spielt mit Gleichberechtigungs- und anderen Miseren auf diversen Realitätsebenen, wirbelt sie herum, schärft sie in knapper Sprache ... Schlägt sich durchaus auf die Seite der Frauen. Aber eine Haltung und einen Reboot ihres Lebens müssen sie sich erst mal leisten können.» (Frankfurter Rundschau)
HORST
Ok
Eure Produktivität ist was mich stolz macht
Deswegen
Schreiben wir die ja überall rein
Und dann nehmen wir eure Gesichter und dann pappen wir die überall hin Website Flyer Social Media Bleistifte Kaffeetassen
So
Und was sagen wir dazu
NANCY
Wie wärs mit mehr Gehalt
ELLEN
Oder ner Gewerkschaft
KIRSTY
Mit bezahlten Fortbildungen
ELLEN
Oder richtiger Sozialversicherung
REGAN
Oder mit nem Arbeitsumfeld wo ich nicht die ganze Zeit nur kotzen -
«Make Feminism great again. Bei Aristophanes nehmen die Frauen die Macht an sich und gestalten die Welt, wie sie ihnen gefällt. Das steht ihnen gut an und geht trotzdem nicht gut aus ... Steinbuch entwirft ein Panorama feministischen Kampfgeistes, der von der schlichten Forderung nach Betriebsräten bis zur Vernichtung der holden Männlichkeit reicht. Mit hübschen Pointen, englisch deutschem Zeitgeist und kulturellen Verweisen nach hier und dort klopft sie die antike Vorlage ab ... Doch mit dem Zusammenhalt ist es so eine Sache. Das Zauberwort "Solidarität" bildet gewissermaßen den schlüpfrigen Bodensatz des Stücks ... Alles bleibt amüsant, auch wenn's auf die Frage "Wer macht den Dreck weg?" zuläuft wie in ein offenes Messer.» (nachtkritik.de)
«Irgend so ein Horst kommt ja immer um die Ecke, womöglich sogar ein Vollhorst, der das F-Wort benutzt, von Feminismus schwatzt, aber letztlich doch die patriarchalischen Verhältnisse zementiert ... Dass nicht jede Kommunismus, Kinder oder Karriere will, macht die Sache schwierig - bietet aber statt sauertöpfischer Problemwälzerei die Möglichkeit, Wut und Unglück in bisweilen staubtrockene, treffsichere Komik zu wenden.» (Frankfurter Allgemeine Zeitung)