Arrabal

Fernando Arrabal

Fernando Arrabal, geboren 1932 in Melilla/Spanisch Marokko, studierte in Madrid Jura. Seit 1955 lebt er in Frankreich und schreibt in französischer Sprache. Der Vater, ein in Marokko stationierter Offizier der republikanischen Armee Spaniens, wurde 1936 beim Ausbruch des spanischen Bürgerkrieges verhaftet. Nach seiner angeblichen Flucht blieb er verschollen. Der Verlust des Vaters, der Verdacht, die pro-franquistische Mutter habe den Vater denunziert, die Szenarien des spanischen Bürgerkriegs sowie die Bilder faschistischer Machtdemonstration beeinflussten nachhaltig Arrabals Werk. 1962 gründete er mit Topor, Jodorowski und Sternberg die «Panische Bewegung». 1967 wurde er während einer Spanienreise wegen provozierender Äußerungen festgenommen und inhaftiert. Nach seiner Freilassung postulierte er ein théâtre politique, ein politisch engagiertes, anti-diktatorisches Theater.

Sein Lettre au Géneral Franco (1972) ist eine Anklage gegen das Regime. Neben seinem dramatischen und lyrischen Werk veröffentlichte er u. a. auch die Prosatexte Baal Babylone (1959), Riten und Feste der Konfusion (1967) und Hohe Türme trifft der Blitz (1983) sowie Die rote Jungfrau (1986). 1970 debütierte er mit dem surrealistischen Film Viva la muerte, der auf Baal Babylone basiert, als Regisseur. Seit 1968 ist er der Herausgeber der Zeitschrift «Le Théâtre». Ausgezeichnet wurde Arrabal u.a. mit dem Grand Prix de Théâtre (1967), Obie Award (1976), Chevalier des Artes et des Lettres (1983), Worlds Theatre Prize (1984), Medalla de Oro da las Bellas Artes (1986), Prix de Théâtre de l'Académie Française (1993), Grand Prix de la Société des Gens de Lettres (1996), Prix du Centre National du Livre (1996), Prix de la Société des Auteurs (1998), Premio Cine y Literatura «Eninci» (2000) und dem Premio Nacional de Teatro (2001).