Die Schutzbefohlenen

Die Schutzbefohlenen

Hörspiel

Fast täglich schwemmt das Mittelmeer Flüchtlinge aus Afrika an die Küsten Europas, fast täglich müssen sich die westlichen Grundwerte Humanismus, Demokratie und Menschenrechte an der realen Praxis messen lassen.

Auf der Folie von Aischylos’ Drama Die Schutzflehenden hat Elfriede Jelinek mit Die Schutzbefohlenen «der europäischen Tragödie einen Prosatext gewidmet, und vermutlich gibt es in der Gegenwartsliteratur nichts Vergleichbares. Das Werk ist ein großes ästhetisches Monument, eine himmelschreiende Klage von antikischer Wucht und ­Trauer … In einem uferlosen Wortstrom sprechen die Toten über die Lebenden, die Hungernden mit den Satten, die Fremden mit den Heimischen. Ihre Stimmen fallen sich ins Wort, am Ende versinken alle in einem grauen Meer aus Zynismus und Schuld … Die Tragödie verläuft hier zwischen abstraktem Recht und menschlichem Körper, zwischen den Asylgesetzen und den ‹Unangekündigten› … An dieser Todeslinie, sagt Jelinek dem Zuschauer, zeige sich die Antike in der Moderne, das Unerträgliche unserer Gegenwart.» (Die Zeit)

08.02.2014 Bayerischer Rundfunk / Österreichischer Rundfunk (Regie: Leonhard Koppelmann)

hr2-Hörbuchbestenliste Juni 2014 (1. Platz)

Die Schutzbefohlenen

Elfriede Jelinek

Die Schutzbefohlenen
Rowohlt Theater Verlag
Die Schutzbefohlenen