© Melanie Grande
© Olaf Struck
Babylon
variabel, ca. 6D / 8H
Babylon: für die einen der Beginn unserer modernen Zivilisation, für die anderen ein Sinnbild der Verdorbenheit. Hier will König Enmerkar, nachdem sein Heer die Welt erobert hat, einen Turm errichten lassen, der bis in den Himmel ragt, als Zeichen seiner Allmacht. Nicht bedacht hat er dabei jedoch den Zorn der Götter, die sich durch diesen Plan bedroht fühlen und nun darüber streiten, wie mit der Anmaßung der Menschen umzugehen sei. Sie finden eine unorthodoxe Lösung: Statt ihre Geschöpfe kurzerhand zu vernichten, machen sie aus dem einheitlichen Babylonier-Staat eine diverse, vielstimmige Gemeinschaft, die ihr Zusammenleben von Grund auf neu organisieren muss.
«Zaimoglu/Senkel finden eine Sprache aus kurzen, archaischen Sätzen … Wie sie babylonischen Schöpfungsmythos, Historie und Bibel verbinden, ist geradezu blasphemisch. Denn während in den gerade mal neun Versen im Alten Testament Gott die ganze Menschheit für ihren Hochmut mit der Sprachverwirrung straft, erteilt hier die pluralistische babylonische Göttergemeinschaft einem größenwahnsinnigen Herrscher eine Lektion.» (Nachtkritik)
19.06.2019 Sommerspiele Melk (Regie: Alexander Hauer)
Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung