Der Schiffbruch der Fregatte Medusa

Der Schiffbruch der Fregatte Medusa

nach dem historischen Bericht von Jean Baptiste Henri Savigny und Alexandre Corréard

Besetzung

variabel, 7 Darsteller:innen

Im Juni 1816 sticht die «Medusa», die schnellste Fregatte ihrer Zeit, in See. Ihr Ziel ist das senegalesische Saint-Louis. An Bord sind zweihundertvierzig Menschen, darunter auch der Gouverneur der Kolonie samt Familie. Zwei Tagesreisen von ihrem Ziel entfernt läuft das Schiff auf eine Sandbank und zerbirst. Da auf den Rettungsbooten nicht genug Platz für alle  - sprich: nur für die Reichsten und Einflussreichsten - ist, wird ein Floß gezimmert, das an Land gezogen werden soll. Doch schon bei der Abfahrt wird das völlig überladene Floß von den Booten zurückgelassen, auf denen sich die Würdenträger retten. Von den hundertsiebzehn Männern werden nur fünfzehn überleben. 

Aus dem Schicksal der «Medusa», die aufgrund von Hybris und Unfähigkeit einer voraussehbaren Katastrophe zum Opfer fiel, die vor allem die Ärmsten das Leben kostete, schlägt Alexander Eisenach Parallelen in die Gegenwart und bis hinein in die Zukunft: Steuern wir nicht auch sehenden Auges in den Untergang? Und wer wird sich schließlich in Sicherheit bringen, und andere ihrem Schicksal überlassen, wenn nicht die ewigen Gewinner der Gesellschaft? Eisenach «dreht die Schraube mit Lust und Wut weiter. Das Floß denkt er dabei als Raumschiff oder Luxusyacht, Orte und Zeiten verschwimmen, aber im Kern geht es immer ums selbe: Die, die sich retten können, versuchen sich mit gnadenlosem Egoismus zu retten … Der Schiffbruch offenbart den Zivilisationsbruch, in dem wir uns längst befinden.» (Süddeutsche Zeitung)

Uraufführung
14.05.2022 Residenztheater München (Regie: Alexander Eisenach)

Auftragswerk für das Residenztheater München

Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung.

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