© Jürgen Bauer
Die Birnen von Ribbeck
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Fontanes Ballade hat das Dorf Ribbeck, vierzig Kilometer vor Berlin, berühmt gemacht. Im Frühjahr 1990, nach der Maueröffnung, wollen dort Westler einen Birnbaum pflanzen und die deutsche Einheit mit den Ribbeckern feiern. Die verschaffen sich beim Volksfest Gehör. Zögernd zuerst und langsam in der wiedergewonnenen Freiheit der Rede. Sie erzählen die Geschichte des Dorfes, springen mit ihren Assoziationen quer durch Zeiten und Ereignisse: von den alten zu den neuen Herren, vom Mütze-Ziehen unter Feudalherrschaft, Nazidiktatur oder Sozialismus. Im Kopf des Erzählers, der mit jedem Birnenschnaps nüchterner wird, torkeln die widersprüchlichsten Gefühle durcheinander. Ein Taumeln und Tasten zwischen dumpfem Defätismus, greller Verzweiflung, Widerborstigkeit und Skepsis, zwischen euphorischer Aufbruchsstimmung bei den Jungen und stiller Ergebenheit bei den Alten.
25.1.1992 Theater der Altmark, Stendal (Regie: Goswin Moniac)
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