© Suki Dhanda
erst war es leer ohne herz, aber jetzt geht's wieder
(it was empty when the heart went at first but it is alright now)
Deutsch von Hannes Becker
2D
Dijana kommt mit großen Hoffnungen auf ein selbstbestimmtes Leben und mit sorgfältig vorbereiteten Fremdsprachenkenntnissen nach England. Sie hat dort ihren Traummann kennengelernt und ist selig, dass sie in seinem kleinen kriminellen Betrieb mitarbeiten kann; sie nimmt per Telefon die Terminwünsche der Freier entgegen, mit den Huren hat sie aber gottlob nichts zu tun. Und spätestens mit ihrer Schwangerschaft scheint sich der Traum vom neuen Leben zu erfüllen. Als sich der Angebetete jedoch als ihr ganz persönlicher Albtraum entpuppt, ist der Weg zurück schon versperrt. Aber Djiana gibt nicht auf. Selbst nach Jahren brutaler Sklaverei bewahrt sie sich mit erstaunlicher Kraft einen Rest von menschlicher Würde: Mit dem Geld, das ihr in ihren Augen zusteht, will sie sich von ihrem Zuhälter freikaufen und ein neues Leben mit ihrer Tochter, die sie bei einer Pflegefamilie vermutet, beginnen. Der Desillusionierung folgt nicht nur der Zusammenbruch, sondern auch die Verhaftung als Illegale ...
Lucy Kirkwood schreckt nicht vor drastischen Bildern zurück in diesem Portrait einer jungen Frau, das sich auch formal von der üblichen Betroffenheitsdramatik abhebt. Für ihre Protagonistin hat Kirkwood eine Sprache gefunden, die weniger auf naturalistische Nachbildung zielt, sondern eine Verbindung aus rauer Unmittelbarkeit mit poetischen Sprachbildern schafft.
Oktober 2009 Arcola Theatre, London, Regie: Lucy Morrison
Deutschsprachige Erstaufführung
20.09.2013 Theater Drachengasse, Wien, (Regie: Alex Riener)
Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung.