© Philipp Striegler
Falk macht kein Abi
Junges Theater1D / 2H
15+
Der Tag der ersten schriftlichen Abiturprüfungen. Mathematik. Isa wird ein Top-Abi schreiben und als Erste in ihrer Familie studieren. Sonntag galt früher als schwer erziehbar, hat sich aber entschieden, erst den Schulabschluss und dann richtig Karriere zu machen. Und Henri, Sohn reicher Eltern, bleibt wohl wie immer Mittelmaß. So weit, so vorhersehbar. Aber dann ist da noch Falk. Das «besondere Kind», wie ihn seine Eltern schon früh mit leichtem Bedauern genannt haben. Falk, wegen dessen Mathenote seine Mutter in der dritten Klasse fast die Schule verklagt hätte. Falk, der Gymnasiast wider Willen, der Schulabbrecher und Systemverweigerer, der sich doch bis hierher durchgekämpft hat. Noch sitzt er auf seinem Platz und nimmt mit den anderen den Prüfungsbogen entgegen. Für Isa, Henri und Sonntag ein entscheidender Moment: Immerhin hat Sonntag ihm in der Grundschule gezeigt, was Rebellion heißt. Isa hat ihn überzeugt, dem System noch eine Chance zu geben. Und Henri wäre fast mit ihm zusammen von der «besonders schönen Schule ohne Noten» geflogen. Gespannt warten sie ab, was Falk jetzt tut. Ist er dankbar für das bisher Erreichte? Oder gibt er gleich das Blatt mit den Aufgaben zurück, grüßt freundlich und geht? Braucht einer wie Falk überhaupt das Abitur? Und was ist, wenn nicht?
Die Geschichte eines Außenseiters, erzählt von dreien, die sich entschieden haben, nach den Regeln zu spielen – Falk macht kein Abi untersucht den schmalen Grat zwischen Anpassung und Selbstbestimmung in einem Schulsystem, das allen gerecht werden will und dabei nicht für jeden passt.
22.11.2013 Theater Freiburg (Regie: Sylvia Sobottka)
Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung.