Ich wuchs auf einem Schrottplatz auf, wo ich lernte, mich von Radkappen und Stoßstangen ernähren
StoffrechteNatürlich sind Romy, Clint und Johnny stolz auf ihren Vater Theodor – zumindest würden sie nie zugeben, dass sie sich für ihn schämen. Theodor legt Wert auf eine gewählte Ausdrucksweise und gute Tischmanieren, hält aber nichts von Regeln, Gesetzen oder Polizisten. Er kauft oder besorgt sich ständig neue Autos, aber zu Hause wird gespart, baden und heizen sind verboten. Theodor redet gern und viel, aber über die Mutter der Kinder wird nicht gesprochen. Seiner Ansicht nach ist er alles, was seine Kinder brauchen: Stabilität und Strukturen sind bürgerlicher Mist. Und Romy, Clint und Johnny sind vorsichtig mit ihren Fragen und behutsam mit ihren Wünschen: Nichts ist schlimmer, als vor dem Vater als Spießer dazustehen. Auch Jahre später, alle sind längst erwachsen und eigentlich unabhängig, ist die Anerkennung Theodors für die drei noch das höchste Gut – doch eines Tages ist er verschwunden.
10.03.2016, Deutsches Theater Berlin (Regie: Anja Behrens)
Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung.
Antonia Baum
Ich wuchs auf einem Schrottplatz auf, wo ich lernte, mich von Radkappen und Stoßstangen ernähren