König Lear
Bearbeitet von Thomas Melle
3D / 6H
Wie sieht es heute aus, wenn ein alter weißer Mann abtritt und das Land, das er beherrscht, seinen drei Töchtern übergibt? Ändern sich damit die Machtstrukturen? Enden gewohnte Hierarchien und Privilegien? Lösen sich die Konflikte zwischen den Geschlechtern, Generationen, zwischen Arm und Reich? Oder entstehen neue Konkurrenzverhältnisse und Feindschaften, die die bisherigen lediglich ersetzen, ohne einen grundlegenden Wandel? Thomas Melle bleibt in seiner Bearbeitung zwar nah an der Handlung von Shakespeares Drama, verschiebt jedoch wichtige Akzente und katapultiert König Lear auch sprachlich in das Jahr 2019: in eine Welt, die erregt darüber streitet, was «korrekt» ist und was nicht, eine Welt im Umbruch, in der nichts bleiben kann und soll, wie es jahrhundertelang war, in der Altes und Neues aber erst noch zueinander finden müssen, um sich irgendwann gleichberechtigt zu begegnen.
28.09.2019 Münchner Kammerspiele (Regie: Stefan Pucher)
Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung