MS Pocahontas

MS Pocahontas

English
Besetzung

variabel

Pocahontas, Version 1: Eine schöne Frau trifft in der Wildnis auf einen weitgereisten Fremden. Nichts verbindet sie, nichts darf sie verbinden, aber ihre Liebe überwindet die Kluft zwischen ihren Völkern.

Pocahontas, Version 2: Ein elfjähriges Mädchen wird von einer Gruppe brutaler Eroberer überfallen, vergewaltigt und entführt; ihr Volk wird unterworfen, ihre Heimat zerstört.

Geschichte wird von Siegern geschrieben, Geschichten gerne von Disney – und die Besatzung von Gerhild Steinbuchs schon etwas marodem Schiff Pocahontas gibt sich, mit Farbeimerchen und Pinseln ausgestattet, redlich Mühe, ihre Geschichte in möglichst bunten Farben publikumsgerecht zu übermalen. Doch bald stellt sie fest, dass das Bewahren eines positiven Selbstbildes harte Arbeit ist: «Kaum hat man mal was Schönes in die Welt gestellt, suppt postwendend das Grauen durch.» Vor allem, wenn die Welt sich weiterdreht und man mit den Folgen der Schönfärberei konfrontiert wird. Plötzlich sehen die Protagonisten Boote auf die eigenen Küsten zusteuern, bis zum Rand gefüllt mit Menschen, die Schutz und Hilfe suchen. Und Angst und Abwehr setzen ein, während man sich gleichzeitig überschwänglich selbst versichert, auf der Seite der Guten zu sein.

«MS Pocahontas ist eine Geschichte von zerstörerischem Kolonialismus … Dass sie als Revue mit viel Seefahrer-Romantik auf die Bühne kommt, macht den Akt der brutalen Landnahme oder die Verteidigung der Festung Europa nur umso absurder – und dadurch deutlicher.» (Journal Frankfurt)

Uraufführung
17.05.2015 Schauspiel Frankfurt (Regie: Laura Linnenbaum)

Weitere Erstaufführungen
Mexikanische Erstaufführung: 7.9.2018 Un Teatro. Centro Cultural, Mexico City (Übersetzung: Dorte Jansen / Yoali Daniela Serrano Ocampo, Regie: Yoali Daniela Serrano Ocampo)

Spanisch

Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung.