© Greta Baumann
Nullerjahre
Jugend in blühenden Landschaften
Stoffrechtevariabel
Stralsund, Nullerjahre: In den Plattenbauten geben immer mehr Erwachsene die Suche nach einem Platz im neuen System auf. Als Teenager kann man vor der Kaufhalle oder im MediaMarkt abhängen, sonst ist nicht viel los. Also suchen Hendrik und seine Freunde Auswege aus der Langeweile. Provokation ist angesagt: Springerstiefel, Böhse Onkelz, Judenwitze. Im Kindergarten, in der Schule und im Fußballverein haben sie gelernt, dass ein großer Junge nicht weint und dass der Klügere nur so lange nachgibt, bis er der Dümmere ist. Nun gilt es, härter zu werden, um, wenn es drauf ankommt, dem anderen die Nase zu brechen. Und stumpfer zu werden, um dabei nicht zu zögern. Die Mittel finden sich: Kraftsport, Drogen, Rap. Und auch wenn es irgendwann als uncool gilt, Nazi zu sein, man Turnschuhe trägt und lieber Aggro Berlin hört, die Optionen bleiben die gleichen: Fressen oder Gefressenwerden.
Eindringlich erzählt Hendrik Bolz von einem Jahrzehnt im Osten Deutschlands, das uns ein Stück bundesrepublikanische Gegenwart erklären kann. «Der Beat dieses Buches ist in dieser ständigen Beschleunigung, dieser ahnungslosen Eile eine kleine Sensation.» (Süddeutsche Zeitung)
Der Rowohlt Theaterverlag vertritt die Dramatisierungsrechte an dem Roman. Nullerjahre ist erschienen im Verlag Kiepenheuer & Witsch.
Uraufführung
27.01.2023 Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin (Regie: Nina Gühlstorff)
Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung.
Hendrik Bolz
Nullerjahre