© Lev Gonopolskiy
Ödipus
nach Sophokles
1D / 3H, ca. 3-5 weitere Darsteller:innen
Der Mythos Ödipus erzählt von Schuld, Scham und Macht. Seine Titelfigur gilt als die große tragische Gestalt der Antike und wirkt als Inbegriff menschlicher Hybris bis in die Moderne nach. Im Kern ist Sophokles’ Drama ein Polit-Thriller: Der Mörder von Laios, dem ehemaligen König von Theben, wird gesucht. Nur so kann die Stadt von der Seuche befreit werden, wie es das Orakel von Delphi prophezeit hat. Der neue König, Ödipus, setzt alles daran, die Bluttat aufzuklären, bis sich herausstellt, dass der Suchende selbst der Gesuchte ist: Unwissentlich hat er Laios, seinen Vater, erschlagen und später die eigene Mutter zur Frau genommen – und damit Theben in den Abgrund gestürzt. Innerhalb eines Tages führt die Suche nach der Wahrheit zur Auflösung aller Gewissheiten.
Mal zart-ironisch, mal komisch-ernst erzählt Felix Krakau den uralten Mythos als gegenwärtigen tiefenpsychologischen Thriller und kreist dabei um die Frage, wie schwer Schuld und Scham wiegen, hat doch jegliches Handeln eine politische Dimension, wenn der Fortbestand einer Gemeinschaft gefährdet ist. Wie viel kann man verdrängen, um den Status quo zu wahren?
«Ein wahres Juwel. Felix Krakau nimmt sich die Freiheit, die wohlbekannte Geschichte von Ödipus und seinen Missetaten ganz neu zu erzählen. Dass sich gute Laune mit den niederschmetternden Wahrheiten einer tragischen Erzählung verbinden lässt, ohne je albern und oberflächlich zu werden, ist eine der nicht wenigen überraschenden Erkenntnisse dieses gelungenen Abends.» (Süddeutsche Zeitung)
«Die schlanke, meist unverkünstelte Prosa überwindet in den besten Momenten Jahrtausende alte Mythen.» (Westdeutsche Allgemeine Zeitung)
Erstaufführung
03.09.2022 Düsseldorfer Schauspielhaus (Regie: Felix Krakau)
Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung.