Sprengkörperballade

Sprengkörperballade

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Besetzung

3 - 6D

Magdalena Schrefel entwirft ein ausgeklügeltes Rollenspiel mit sechs Frauenfiguren, um Gewaltstrukturen und Formen von Gender-Identität aufzuzeigen. Die Freundinnen Bine und Zabina spielen in Szenarien, mit denen sie sich gegenseitig herausfordern, genüsslich die Möglichkeiten von Verführung und Betrug durch. Während sie durch die Stadt streifen, gehen Zabinas Mutter und die jüngere Tochter Gina nicht aus dem Haus. Die Mutter zwingt Gina, immer wieder vergangene Momente von Familienglück, Ehekrise und dem folgenden Verschwinden des Vaters nachzustellen; die Außenwelt würde da nur stören. Cookie und Fuzzi hingegen können gar nicht mehr rausgehen, so alt sind sie. Sie kennen sich schon seit Ewigkeiten, sind vielleicht sogar Schwestern und scheinen in Kinderspielen und Abzählreimen gefangen. Leider sind ihre skurril mädchenhaften Rituale ein Spaß mit tödlichen Folgen.

Statt drei Frauenpaaren sehen wir vielleicht auch nur einzelnen Frauen zu, die mit ihren Alter Egos wie mit Puppen spielen und in einer zwanghaften Wiederholung gefangen sind. In jedem Fall ergänzen und spiegeln sich die drei Handlungsebenen, sodass Sprengkörperballade zu einem eindringlichen und gewitzten Kaleidoskop weiblicher Identität wird.

Uraufführung
21.04.2017 Schauspiel Köln (Regie: Andrea Imler)

Österreichische Erstaufführung
02.04.2019 Kosmos Theater Wien (Regie: Claudia Bossard)

Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung.