© Joel Heyd
Stunde der Hochstapler
2D / 3H
Wann hat das eigentlich angefangen, dass wir lügen? Was kann Wahrheit überhaupt sein, wenn doch unsere eigene Wahrnehmung, unsere Erinnerung notorisch unzuverlässig ist? Was als Prämisse eines Filmdrehbuchs beginnt – ein Autor auf der Suche nach der ersten Lüge und damit nach dem Ursprung menschlichen Bewusstseins nimmt den Kampf mit einer übermächtigen Künstlichen Intelligenz auf –, gerät zu einer Reflexion über das Verhältnis von Lüge zu Kunst, von Paradoxie zu Trivialität. Welcher Raum bleibt für künstlerisches Schaffen, wenn alle ständig schon ihr Leben performen? Warum sind unsere Träume so trivial? Ist unsere gesamte Zivilisationsgeschichte nicht eine einzige riesige Hochstapelei? Von der Steinzeit bis hin in die allzu nahe Zukunft eines zerstörten Planeten kämpfen sich Eisenachs Figuren durch den erkenntnistheoretischen Dschungel unserer Existenz – schlagfertig, witzig und hochintelligent.
13.12.2019 Berliner Ensemble (Regie: Alexander Eisenach)
Stück-Abdruck in Theater der Zeit 01/2020
Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung