© Patricia Marchart
Thomas
Libretto für eine Komposition von Georg Friedrich Haas
3D / 5H
Thomas’ Freund Matthias liegt sterbend im Krankenbett, aber eigentlich befinden wir uns bereits jenseits der Uhren. Thomas ist ein Requiem, angestimmt mit den letzten Atemzügen eines Menschen. Aus lakonischen Dialogsplittern fügen sich die Gespräche, die stockend um das kaum Sagbare kreisen. Die biblischen Namen – neben Thomas wacht auch der Pfleger Michael am Sterbebett – sind nicht zufällig gewählt. Doch zunächst geht es um profanste Dinge des Krankenhausalltags, die von Ärzten und Bestattern – die Anatomie des Todes durchbuchstabierend – an den frisch Trauernden herangetragen werden. Nach den feststehenden Abläufen, die beinah rituelle Qualität entwickeln, bleibt Thomas allein am Bett des Toten zurück; und der Autor stellt dem Tod als auflösendem Moment schlechthin eine geistige und zugleich empfundene Kraft gegenüber – die Kraft der Liebe.
24.05.2013 Schwetzinger SWR Festspiele (Regie: Elisabeth Gabriel)
Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung.