Wenn wir einander ausreichend gequält haben

Wenn wir einander ausreichend gequält haben

Zwölf Variationen zu Samuel Richardsons «Pamela»

(When We Have Sufficiently Tortured Each Other – Twelve Variations on Samuel Richardson’s «Pamela»)

Deutsch von Ulrike Syha

Besetzung

4D / 2H

Hat der Mann die Frau mit Gewalt in sein herrschaftliches Haus gebracht und hält sie dort gefangen? Ist sie ihm freiwillig gefolgt? Wer unterwirft sich wem, wer ist wessen Opfer? Basierend auf Samuel Richardsons Roman Pamela, 1740 ein Bestseller und heute fast vergessen, dekliniert Martin Crimp in zwölf Szenen die Facetten einer sadomasochistischen Paarbeziehung durch, die zum Spiegel einer Außenwelt voller politischer und sozialer Spannungen wird. Immer wieder tauschen dabei Mann und Frau die Rollen, finden sich konfrontiert mit Projektionen, Zuschreibungen und Klischees, die sie eigentlich für überwunden hielten. Doch patriarchale Strukturen und die Allianz von Sex und Kapital sind erstaunlich langlebig.

«Wenn wir einander ausreichend gequält haben ist eine kühle Versuchsanordnung über Macht und Ohnmacht, bei der nie klar ist, wer die Kontrolle hat, Mann oder Frau … Crimps Stück ist eine Herausforderung, weil es beinahe nur aus Subtext besteht … So explizit die sexuellen Fantasien sind, so uneindeutig bleiben sie … Alles verschiebt und verändert sich mit jedem Satz – ein Puzzle, das sich ständig neu zusammensetzt.» (Variety)
«Gender-Fragen, die Komplexität des Begehrens, das Aufeinanderprallen von Feminismus und Lust: Themen, die das Stück vielschichtig umkreist.» (Time Out)
«Mit abgründiger Komik schreibt Crimp über den Warenwert von Sehnsüchten, über die ewige Fähigkeit der Mächtigen, also Reichen, alles zu bekommen, was sie wollen, auf Kosten jener ohne Geld und Einfluss.» (The Independent)

Uraufführung
23.01.2019 National Theatre, London (Regie: Katie Mitchell)

Deutschsprachige Erstaufführung
28.10.2022 Schauspiel Köln (Regie: Thomas Jonigk)

Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung.