Mit dieser neuen Kooperation setzen die Verlage ihre bisherige erfolgreiche Zusammenarbeit fort: Einige namhafte Hanser-Autor:innen wie Robert Seethaler, Mithu Sanyal, Janne Teller, Karen Köhler und Michael Köhlmeier sind mit ihren Romanen bereits fest im Programm des Rowohlt Theater Verlags verankert. Fatma Aydemir, Elias Hirschl und Ronya Othmann sind nur drei von zahlreichen «Neuzugängen», deren Romane wir hier ausführlicher vorstellen möchten.
Eine Übersicht über sämtliche aktuellen Bühnenstoffe aus dem Hanser-Programm finden Sie hier.
Hanser und Rowohlt Theater Verlag starten exklusive Kooperation
Unter dem Label «Hanser Bühne» vertritt der Rowohlt Theater Verlag seit 2022 exklusiv die Bühnenrechte der Hanser Verlagsprogramme (Hanser, Hanser Berlin, hanserblau, Hanser Kinder- und Jugendbuch) und des Zsolnay Verlags.
Dschinns
30 Jahre hat Hüseyin in Deutschland gearbeitet, nun erfüllt er sich endlich seinen Traum: eine Eigentumswohnung in Istanbul. Nur um am Tag des Einzugs an einem Herzinfarkt zu sterben. Zur Beerdigung reist ihm seine Familie aus Deutschland nach. Fatma Aydemirs großer Gesellschaftsroman erzählt von sechs grundverschiedenen Menschen, die zufällig miteinander verwandt sind. Alle haben sie ihr eigenes Gepäck dabei: Geheimnisse, Wünsche, Wunden. Was sie jedoch vereint: das Gefühl, dass sie in Hüseyins Wohnung jemand beobachtet …
«Aydemir erzählt einerseits hochreflektiert, analytisch, klar und auf der anderen Seite mit ganz großer Empathie für jede einzelne ihrer Figuren … Psychologisch hochinteressant.» (Deutschlandfunk)
«Selten wurden in der neueren Literatur die Qualen einer über Generationen vererbten Entmündigung und der Befreiung aus ihr so überzeugend geschildert.» (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
«Die Bilder und Situationen, die Aydemir aufruft, sind von einer beinahe unheimlichen Präzision. Jeder sparsame Dialog, jedes verstockte Gefühl, jede popkulturelle Referenz – kurz: jedes Wort – sitzt.» (Die Presse)
«Die Stimmenvielfalt ihres Romans ist ebenso außerordentlich wie die Nonchalance, mit der sie die gängigen Diskurse zu Herkunft, Geschlecht und Identität ins Erzählen überführt. Das Spiel mit Leitmotiven beherrscht sie genauso wie lockere Dialoge und geschickte Dramaturgie.» (Süddeutsche Zeitung)
«Der Schmerz dieser Familie trifft ins Mark – aber er öffnet die Augen, das Herz und manchmal sogar den Mund. Dann beginnt das Erzählen.» (Neue Zürcher Zeitung)
Der Rowohlt Theater Verlag vertritt die Dramatisierungsrechte an dem Roman. Dschinns ist erschienen im Hanser Verlag.
Salonfähig
Stundenlang übt er vor dem Spiegel seinen Gang, sein Lächeln, seine Art zu sprechen. Julius Varga, der Parteichef, ist das ganz große Idol des namenlosen Erzählers. In Vargas Abwesenheit gießt er dessen Zimmerpflanzen, als ob dies ein Staatsakt wäre. Auf einer unteren Ebene dient der Erzähler der Partei und eifert seinem Vorbild nach. Er ist besessen von Marken und Äußerlichkeiten und der Ästhetik von Terroranschlägen. Salonfähig ist das wahnwitzige Porträt der Generation Slim Fit: jung, schön, intelligent, reich, oberflächlich und brandgefährlich.
«Unterhaltsamer Irrsinn auf ziemlich hohem Niveau, beklemmend, erschreckend … Salonfähig ist ein Vexierbild, bei dem am Ende nicht klar wird, wo sich Wahrheit und Wahnsinn überschneiden, was ist, was sein könnte.» (Süddeutsche Zeitung)
«Natürlich lässt sich Salonfähig als ein übertouriger Zeitkommentar lesen, … als düstere Vorstudie zur fröhlichen, spätkapitalistischen Selbstdressur … Allerdings kann man glücklicherweise sagen, dass Hirschls Humor in den dunkelsten Augenblicken seiner zeitgenössischen Gruselgeschichte am hellsten schillert.» (Zeit Online)
«Eine Art satirischer Schlüsselroman über Sebastian Kurz … Geistreich und vielschichtig.» (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
«Eine politische Groteske, die sich wie ein Psycho-Thriller liest.» (ORF)
Der Rowohlt Theater Verlag vertritt die Dramatisierungsrechte an dem Roman. Salonfähig ist erschienen im Zsolnay Verlag.
Die Sommer
Das Dorf liegt in Nordsyrien, nahe zur Türkei. Jeden Sommer verbringt Leyla dort. Sie riecht und schmeckt es. Sie kennt seine Geschichten. Sie weiß, wo die Koffer versteckt sind, wenn die Bewohner wieder fliehen müssen. Leyla ist Tochter einer Deutschen und eines jesidischen Kurden. Sie sitzt in ihrem Gymnasium bei München und in allen Sommerferien auf dem Erdboden im jesidischen Dorf ihrer Großeltern. Im Internet sieht sie das von Assad vernichtete Aleppo, die Ermordung der Jesiden durch den IS und gleich daneben die unbekümmerten Fotos ihrer deutschen Freunde. Leyla wird eine Entscheidung treffen müssen.
«Unter uns leben viele Menschen, die nicht nur durch ihre Flucht aus den Konflikten im Nahen und Mittleren Osten traumatisiert sind, sondern auch durch die späteren Verwüstungen der Heimat … Othmanns Roman bietet eindringliche Sichten auf die fatalen subjektiven Wirkungen, die das auf hier lebende Verwandte hat.» (Der Freitag)
«Die Sommer schafft einen Einblick in eine Welt, die wir auf den ersten Blick zu kennen meinen … Der Roman verarbeitet das Thema Identität ohne den üblichen Kitsch, mit dem so oft über Herkunft geschrieben wird.» (die tageszeitung)
«In der Entschiedenheit der politischen Haltung liegt das Außergewöhnliche dieses Buches … Im Schreiben Othmanns über Krieg, Folter und erzwungene Selbstverleugnung wird auf erschütternde Weise deutlich, was für ein Privileg eine unversehrte Identität ist.» (Neue Zürcher Zeitung)
Der Rowohlt Theater Verlag vertritt die Dramatisierungsrechte an dem Roman. Die Sommer ist erschienen im Hanser Verlag.