Hörspielpremiere: «Die Vögel» von Tarjei Vesaas auf Deutschlandfunk Kultur

Am 15.01.2023 lief auf Deutschlandfunk Kultur die Ursendung von Tarjei Vesaas Roman «Die Vögel» – für den auch die Theaterrechte zur Verfügung stehen.

Cover "Die Vögel"

‹Die Vögel› erzählt eine aufwühlende Geschichte über Missverständnisse, Sprachlosigkeit und das rumorende Bedürfnis nach Liebe und Zugehörigkeit. Ein Kammerstück mit ungleichen Geschwistern und deren ungleichen Motiven, an ein Dasein gebunden zu sein, aus dem auszubrechen nicht möglich ist.

(WDR)

Der Außenseiter Mattis lebt in seiner eigenen Welt und wird von den Dorfbewohnern als geistig zurückgebliebener «Dussel» verlacht. Seinen Lebensunterhalt versucht er mit kleinen Hilfsarbeiten zu bestreiten. Mit seiner Schwester Hege, die sich um ihn kümmert, wohnt er in einer Hütte am See und fühlt sich eins mit der Natur ringsum. Besonders ziehen ihn die Waldschnepfen an, deren Balzflug er als Zeichen sieht, als rätselhafte Verheißung. Als eines Tages der Holzfäller Jørgen auftaucht, sich in Hege verliebt – und dann auch noch eine Schnepfe erschossen wird, wirft es Mattis aus der Bahn.

Für seine kongeniale Übersetzung von Die Vögel war Hinrich Schmidt-Henkel 2021 für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. Der Roman ist erschienen im Guggolz Verlag, Berlin. Der Rowohlt Theater Verlag vertritt auch die Dramatisierungsrechte, die deutschsprachige Erstaufführung war am 15.04.2021 (online) sowie 04.09.2021 (live) im Fringe Ensemble, Bonn (Regie: Frank Heuel).

Das Hörspiel (Regie und Bearbeitung: Irene Schuck) ist u. a. im Bereich «Hörspiel und Feature» von Deutschlandfunk Kultur abrufbar – hier entlang.

Schlicht und schön ist die Sprache, herb, sensibel, flimmernd, die das Kunststück fertigbringt, zugleich innen und außen, symbolistisch und naturalistisch zu sein … Karl Ove Knausgård nannte ‹Die Vögel› einmal den besten norwegischen Roman, der je geschrieben wurde. Und da hat er wohl recht.

(Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung)

Tarjei Vesaas

Tarjei Vesaas

Tarjei Vesaas (1897 –1970) wuchs als Bauernsohn im norwegischen Vinje /Telemark auf und bereiste in den 1920er und 30er Jahren Europa. Nach seiner Rückkehr nach Norwegen verweigerte er die Übernahme des väterlichen Hofs und arbeitete als Schriftsteller. Sein Werk, für das er mehrmals für den Literatur-Nobelpreis vorgeschlagen war, umfasst Gedichte, Dramen, Kurzprosa und Romane. Für Das Eis-Schloss wurde er 1964 mit dem Preis des Nordischen Rates ausgezeichnet.