In der Spielzeit 2024/25 wird im Theater an der Parkaue – Junges Staatstheater Berlin erstmals der Berliner Stückepreis für junges Publikum vergeben. Alle zwei Jahre wird dieser Preis des Landes Berlin herausragende Kinder- und Jugendtheaterstücke auszeichnen.
Mit dem Stückepreis soll gezielt Gegenwartsdramatik gefördert werden, die nach neuen Narrativen sucht. Welche Geschichten werden bisher noch nicht auf den Bühnen der Kinder- und Jugendtheater erzählt? Welche Perspektiven einer jungen vielstimmigen Generation fehlen? Ausgehend von diesen Fragen werden Stücke gesucht, die sich mit Lebensrealitäten junger Menschen in einer diversen Stadtgesellschaft beschäftigen, die sich durch Multiperspektivität auszeichnen und die drängenden Fragen einer jungen Generation ernst nehmen.
Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und beinhaltet eine Uraufführung in der darauffolgenden Spielzeit am Theater an der Parkaue. Die Preisverleihung ist am 13. Dezember 2024.
«Mosaik» von Silvan Rechsteiner für den Berliner Stückepreis für junges Publikum nominiert
Das Theater an der Parkaue Berlin hat die Nominierungen für den diesjährigen Stückepreis für junges Publikum bekanntgegeben: Silvan Rechsteiner ist mit seinem Stück «Mosaik» unter den Nominierten – herzlichen Glückwunsch!
Mosaik
Silas ist sechs, sieben oder vierzehn und träumt von lila Badeanzügen mit Schmetterlingen. Die Welt ist bunt, voller Besonderheiten, in Bewegung, formbar. In dieser Welt fühlt Silas sich ganz bei sich, auch wenn das Umfeld häufig mit Unverständnis und Ungeduld reagiert. Als Silas acht Jahre alt ist, stirbt die Mutter. Die Trauer, das Auseinanderfallen vertrauter Beziehungen und die Hilflosigkeit des Vaters bestimmen fortan Silas‘ Aufwachsen. Immer öfter eckt Silas an, gilt als «weich», als «mädchenhaft». Denn Silas schminkt sich lieber, statt sich auf dem Schulhof mit den anderen Jungs zu prügeln. Diese äußeren wie inneren Verletzungen versucht Silas so gut es geht vor dem Vater zu verstecken – der hat schon genug mit sich selbst zu tun und soll sich keine Sorgen machen. Ein fester Bezugspunkt ist die Oma, für die Silas einfach Silas ist. Und dann ist da noch Carla, die erste Jugendliebe, die Silas vor den anderen in Schutz nimmt und Mut macht, und dann doch an ihre Grenzen kommt, als der Druck von außen zunimmt.
Berührend, zart und immer wieder komisch erzählt Silvan Rechsteiner in Mosaik vom Erwachsenwerden, vom Anderssein, von Selbstbestimmtheit und Identität.