1934 in Memel (dem heutigen litauischen Klaipėda) geboren, floh Harald Mueller als Zehnjähriger mit seiner Mutter und den Geschwistern nach Holstein und wuchs in Lütjenburg auf. Er arbeitete als Bergmann, Hotelboy, Telefonist und Dolmetscher, bevor er 1955 seine Ausbildung zum Schauspieler begann und in München Literatur- und Theaterwissenschaft studierte.
Ende der 60er Jahre wandte er sich zunehmend dem Schreiben zu. Sein Debütstück Großer Wolf wurde 1970 von Claus Peymann an den Münchner Kammerspielen uraufgeführt und mit dem Gerhart-Hauptmann-Preis ausgezeichnet, im gleichen Jahr folgte Halbdeutsch am gleichen Theater. Von 1971 bis 1974 war Harald Mueller Dramaturg am Schillertheater in Berlin. Totenfloß, das in einer von Umweltverschmutzung zerstörten Welt voller beschädigter Menschen spielt, wurde 1986 auch international ein Erfolg und war zeitweise das meistgespielte Stück auf deutschsprachigen Bühnen.
«Harald Mueller stellt aus Spiegelscherben Röntgenbilder her: Aufforderungen zum Erschrecken.» (Heiner Müller)