Chaos ist nahe bei Gott

Chaos ist nahe bei Gott

(Kaos är granne med Gud)

Deutsch von Angelika Gundlach

English
Besetzung

1D / 4H

Eine Familiensaga, die sich über zwei eigenständige Stücke erstreckt. Nacht, Mutter des Tages spielt am 9. Mai 1956 in einem heruntergekommenen Hotel. Martin, sein Besitzer, trinkt wieder, was er ebenso verheimlicht wie seine Frau Elin ihre Krebserkrankung. Die Fürsorge ihres Mannes und ihres Sohnes Georg, den eine latent inzestuöse Beziehung an seine Mutter bindet, weist sie zurück. Eigentliche Hauptfigur des Stücks ist David, Georgs jüngerer Bruder, der heute seinen 16. Geburtstag feiert. Leidend unter der unerwiderten Elternliebe, tyrannisiert von Georg und heillos verwirrt ob seiner sexuellen und sozialen Identität, hört David gebannt die Radio-Berichte über die Hinrichtung eines Mörders. Plötzlich greift er zum Messer und sticht auf die Mutter ein... Sechs Jahre später, 17. September 1961: Es scheint, als sei die gleiche Familie um über ein Jahrzehnt gealtert, obwohl sie in Chaos ist nahe bei Gott andere Namen trägt. Dass Helen (vormals Elin) Krebs hat, ließ sich irgendwann nicht mehr verschweigen. Nach einem Aufenthalt im Krankenhaus ist sie zum Sterben heimgekehrt. Die pubertäre Konfusion des mittlerweile 27-jährigen Rickys (David) entpuppte sich als Psychose. Für einen Kurzurlaub wird er von seinem Bruder Frank (Georg) aus der psychiatrischen Klinik abgeholt. In der Hotelhalle, inzwischen zum schäbigen Wohnraum mutiert, sitzt ihr Vater Ernst (Martin) mit einem Gast beim Pokern. Als Ernst schließlich Helen oben in ihrem Zimmer tot auffindet, entlädt sich Rickys Wut in einer herausgeschrienen Litanei: "Ich wollte, dass sie stirbt" - ein indirekter Muttermord. Aber die Mutter ist nicht tot, wird es vielleicht nie sein...

Uraufführung
3.9.1983 Göteborgs Stadsteater (Regie: Björn Melanders)

Weitere Erstaufführungen
Portugiesische Erstaufführung: 1.9.2001 Teatro Nacional S. João, Porto (Regie: Luis Paulo Machado Castro)
Tschechische Erstaufführung: 2004, Theater Petra Bezruce (Übersetzung: Zbyněk Černík)

Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung.