© Katja von Düffel
Die Orestie – Die Eumeniden
Interlinear-Übersetzung von Gregor Schreiner
Bearbeitung von John von Düffel
variabel, ca. 2D / 2H / Chor
Nach dem Mord an Klytaimnestra, seiner Mutter, die ihrerseits seinen Vater Agamemnon umgebracht hat, wird Orest von den Erinnyen, den Göttinnen der Rache, verfolgt. Sie fordern seinen Tod, während Apollon ihn für seine Tat in Schutz nimmt. Verzweifelt flieht Orest schließlich zu Athene, die den komplexen Fall an die Zivilgesellschaft delegiert. Es kommt zum Prozess, der allen die Möglichkeit gibt, ihre Argumente vorzutragen. Erst als bei der finalen Abstimmung Stimmengleichheit herrscht, entscheidet Athene zugunsten von Orest, was die Erinnyen erzürnt. Doch durch ihr Angebot der zukünftigen Partizipation und Versöhnung verwandeln sich diese am Ende in die Eumeniden, die Wohlmeinenden.
Wie lässt sich eine gespaltene Gesellschaft wieder einen, wenn die Fronten verhärtet sind und keine Seite nachgibt? John von Düffel hat Aischylos’ letzten Teil der Orestie, der die Erfindung der Demokratie verhandelt, neu bearbeitet und in eine zeitlos-schnörkellose Sprache übertragen, die das Stück nicht einmal aktualisieren muss, um dennoch mitten ins Herz unserer aufgeheizten Gegenwart zu treffen.
Erstaufführung
(als Teil von Die Orestie – Die Erfindung der Demokratie)
18.11.2023 Salzburger Landestheater (Regie: Carl Philip von Maldeghem)
Auftragswerk für das Salzburger Landestheater
Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung.