© Heinrich Böll Fotoarchiv - Foto: René Böll
Die verlorene Ehre der Katharina Blum
oder: Wie Gewalt entstehen und wohin sie führen kann
Bearbeitet von Kristo Šagor
2D / 6H
Am Abend nach Weiberfastnacht wird Katharina Blum von Polizisten aus dem Bett gezerrt und abgeführt. Ihr einziges Vergehen ist es, eine Nacht mit dem gesuchten Verbrecher Ludwig Götten verbracht zu haben. Wie er – trotz Überwachung – aus ihrer Wohnung entkommen konnte, dazu sagt sie nichts. Mit dieser einen, zufälligen Begegnung gerät Katharina ins Visier der Sensationspresse. Vermutungen, Gerüchte, jedes noch so intime Detail ihres Privatlebens zerrt die ZEITUNG an die Öffentlichkeit, bis Katharina als eigentliche Verbrecherin dasteht. Ihr Arbeitgeber, ihre Familie, Nachbarn – niemand bleibt vom Strudel der Schmutzkampagne unberührt. Schließlich weiß sich Katharina nur noch mit einer radikalen Handlung zu helfen: Sie erschießt den Journalisten, der die Kampagne gegen sie am hartnäckigsten betreibt.
Bölls 1974 erschienene Erzählung über mediale Gewalt löste damals eine Diskussion über die Boulevardpresse aus und hat bis heute – in Zeiten von Shitstorms und Cybermobbing – nichts von ihrer Aktualität verloren.
Erstaufführung: 09.03.2019 Next Liberty, Graz (Regie: Kristo Šagor)
Die Aufführungsrechte stehen zur Verfügung. Über die Merkzettelfunktion können Sie ein Ansichtsexemplar bestellen. Ein Formular zur Anfrage der Aufführungsrechte finden Sie in unserem Servicebereich.
Heinrich Böll
Die verlorene Ehre der Katharina Blum