© Heinrich Böll Fotoarchiv - Foto: René Böll
Die verlorene Ehre der Katharina Blum
oder: Wie Gewalt entstehen und wohin sie führen kann
Bearbeitet von Günther Fleckenstein
5D / 7H
Am Abend nach Weiberfastnacht wird Katharina Blum von Polizisten aus dem Bett gezerrt und abgeführt. Ihr einziges Vergehen ist es, eine Nacht mit dem gesuchten Verbrecher Ludwig Götten verbracht zu haben. Wie er – trotz Überwachung – aus ihrer Wohnung entkommen konnte, dazu sagt sie nichts. Mit dieser einen, zufälligen Begegnung gerät Katharina ins Visier der Sensationspresse. Vermutungen, Gerüchte, jedes noch so intime Detail ihres Privatlebens zerrt die ZEITUNG an die Öffentlichkeit, bis Katharina als eigentliche Verbrecherin dasteht. Ihr Arbeitgeber, ihre Familie, Nachbarn – niemand bleibt vom Strudel der Schmutzkampagne unberührt. Schließlich weiß sich Katharina nur noch mit einer radikalen Handlung zu helfen: Sie erschießt den Journalisten, der die Kampagne gegen sie am hartnäckigsten betreibt.
Bölls 1974 erschienene Erzählung über mediale Gewalt löste damals eine Diskussion über die Boulevardpresse aus und hat bis heute – in Zeiten von Shitstorms und Cybermobbing – nichts von ihrer Aktualität verloren.
Februar 1990 Deutsches Theater Göttingen (Regie: Günther Fleckenstein)
Dieses Stück ist für Amateuraufführungen freigegeben. Eine Leseprobe, Aufführungsmaterial sowie Informationen zu den Aufführungsrechten erhalten Sie beim Deutschen Theaterverlag.
Heinrich Böll
Die verlorene Ehre der Katharina Blum