© Peter von Felbert
Good Morning, Boys and Girls
3D / 3H
Minutiös plant Jens, genannt „Cold“, den Amoklauf an seiner Schule. Ins Täterprofil passt er perfekt: Er ist 16, Außenseiter, hört böse Musik, spielt gern Counter Strike, schreibt blutige Kurzgeschichten.
Dass es vor ihm andere Amokläufer gab, ist ihm bewusst, also muss er eben krasser sein. Schon hört er seine Eltern auf CNN Interviews geben, orchestriert im Kopf den eigenen Nachruhm, das weltweite Betroffenheitspathos. Erst als „Cold“ Susanne, eine Mitschülerin, kennenlernt, nimmt die Geschichte eine ungeahnte Wendung.
„Zeh spannt ein Netz von Bezügen, in dem alle ihren Teil an Schuld tragen ... Amokläufe können nicht monokausal begründet werden, so eine Hauptthese des Stücks, die durch das überraschende Ende noch einmal bekräftigt wird.“ (dpa)
„Zeh (geht) streng analytisch vor und nimmt das Amok-Thema in einem multiperspektivischen Gedankenkonstrukt unter die Lupe ... als breiter angelegtes gesellschaftliches Phänomen ... In 30 Szenen plus Epilog wechselt (sie) permanent – und gekonnt – die Zeit- und Realitätsebenen, bis man nicht mehr genau sagen kann: Was ist Wirklichkeit, was Phantasie?“ (Süddeutsche Zeitung) „Ein Stück, das näher an der Wahrheit ist als jede mediale Erklärungs-Hysterie.“ (Nachtkritik)
10.04.2010 Düsseldorfer Schauspielhaus (Regie: Stephan Rottkamp)
Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung.
Juli Zeh
Good Morning, Boys and Girls