Juli Zeh, 1974 in Bonn geboren, studierte von 1993 bis 1998 Jura in Passau und Leipzig. Noch vor dem ersten Staatsexamen begann sie 1996 in Leipzig außerdem ein Studium am Deutschen Literaturinstitut, abgeschlossen 2000. Nach zahlreichen längeren Auslandsaufenthalten promovierte sie 2010 an der Universität Saarbrücken im internationalen Recht (ihre Dissertation behandelt die Rechtsetzungstätigkeit von UN-Übergangsverwaltungen). 2018 wurde sie zur Richterin am Verfassungsgericht des Landes Brandenburg gewählt.
2001 erschien ihr erster Roman, Adler und Engel, 2004 gefolgt von Spieltrieb, dessen Bühnenfassung 2006 am Deutschen Schauspielhaus Hamburg Uraufführung hatte (Regie: Roger Vontobel), und 2007 von Schilf, dessen Dramatisierung 2007 am Münchner Volkstheater uraufgeführt wurde.
Anfang 2009 erschien die Romanfassung ihres Theaterstücks Corpus Delicti und im selben Jahr das gemeinsam mit Ilija Trojanow verfasste politische Pamphlet Angriff auf die Freiheit (Carl Hanser Verlag, München).
Außerdem hat Zeh Kinderbücher, Erzählungen, Essays und Zeitungsartikel veröffentlicht.
Ihr Roman Unterleuten wurde 2016 zum Bestseller, ebenso wie 2017 Leere Herzen, 2018 Neujahr, 2021 Über Menschen und 2023 Zwischen Welten, den sie zusammen mit Simon Urban geschrieben hat.
Preise und Auszeichnungen (Auswahl):
- 2002 Deutscher Bücherpreis
- 2002 Rauriser Literaturpreis
- 2003 Hölderlin-Förderpreis
- 2003 Ernst-Toller-Preis
- 2005 Per Olov Enquist-Preis
- 2008 Jürgen-Bansemer-und-Ute-Nyssen-Dramatikerpreis für Corpus Delicti
- 2009 Carl-Amery-Preis
- 2009 Gerty-Spies-Literaturpreis
- 2009 Solothurner Literaturpreis
- 2013 Thomas-Mann-Preis
- 2014 Hoffmann-von-Fallersleben-Preis für zeitkritische Literatur
- 2015 Kulturgroschen des Deutschen Kulturrates
- 2015 Hildegard-von-Bingen-Preis für Publizistik
- 2017 Deutsch-polnischer Samuel-Bogumil-Linde-Literaturpreis
- 2017 Literaturpreis der Stahlstiftung Eisenhüttenstadt
- 2018 Bundesverdienstkreuz
- 2019 Heinrich-Böll-Preis der Stadt Köln
- 2023 Hannelore-Greve-Literaturpreis
Juli Zehs Romane sind im Luchterhand Literaturverlag, München, sowie im btb Verlag, beide in der Penguin Random House Verlagsgruppe, erschienen und wurden bisher in über 30 Sprachen übersetzt.
