© Fabian Spuck
Hallo, Mr. Parkinson
U/DSE frei2D / 3H
Lennarts Verhältnis zu seinen Eltern war nie besonders innig, und längst hat sich der 30-Jährige in der Großstadt eine neue, glücklichere „Familie“ gesucht: Mit seiner Freundin Dalida und seinem Kumpel Ümit betreibt er ein Café – wo eines Tages ohne Vorwarnung Werner, Lennarts Vater, auftaucht. Ausgerechnet jetzt, da er an Parkinson erkrankt ist, hat seine Frau ihn nach jahrzehntelangem Ehekrieg kurzentschlossen vor die Tür gesetzt. Gebrechlich, aber barsch wie eh und je nistet sich Werner bei Lennart ein, als sei dies das Selbstverständlichste der Welt. Dabei verband ihn mit seinem Sohn zeitlebens bestenfalls verstocktes Schweigen. Widerwillig und mehr, weil Blutsbande verpflichten, nimmt Lennart Werner bei sich auf, dessen Zustand sich sehr bald verschlechtert. Er rüstet seine Single-Wohnung um, füllt Krankenkassenformulare aus, engagiert eine polnische Pflegekraft – stets begleitet von Werners vorwurfsvollen Kommentaren. Beide Männer sind mit der ungewohnten Situation heillos überfordert, merken jedoch ganz allmählich, dass sie einander vielleicht ähnlicher sind, als es ihnen lieb ist.
Unsentimental, einfühlsam und durchzogen von lakonischem Humor erzählt Tim Staffels neues Stück die Geschichte einer Annäherung, die eine sehr große Distanz überwinden muss.
Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung.