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Mao und ich
2D / 3H / größere Besetzung möglich
Ein Kongresshotel in der chinesischen Millionenstadt Chongqing. Ruth und Marek, seit vielen Jahren ausdrücklich kein Paar, sollen hier Vorträge über internationalen Kulturaustausch halten. Doch ausgerechnet in der Fremde begegnen die zwei Westeuropäer hauptsächlich sich selbst – wenn auch einem anderen Selbst, als sie es vermutet hätten. Ruth erhält Einblicke in die Vergangenheit ihres Ehemanns, die eher zu neuen Fragen als zu Antworten führen, während Marek unverhofft auf seinen Stiefvater trifft, Lars, einen Globetrotter alter Schule. Dessen Abenteuer bilden einen fast demütigenden Kontrast zu Mareks eigenem ereignisarmen Leben, dem er sich bisweilen mit erfundenen Biographien entzieht. Noch weiß er dabei nicht, dass Lars ebenfalls ein paar Geheimnisse bewahrt. Für alle prallen fernab von zu Hause liebgewonnene Fiktionen auf eine ungewohnte Wirklichkeit, die ihrerseits immer irrealer wird und in der das Gefühl für Zeit und Raum verschwimmt.
Nicht ohne Grund nennt Ulrike Syha ihr Stück einen «Film für das Theater», denn eingeblendet in ihr konfliktgeladenes Kammerspiel und die lakonisch-sarkastischen Dialoge ist das wimmelnde Szenario einer global agierenden Metropole, deren Alltag keine Rücksicht auf Privates nimmt und rasant fortschreitet auf dem Weg ins 22. Jahrhundert.
07.12.2013 Nationaltheater Mannheim (Regie: Ali M. Abdullah)
Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung.