Ode

Ode

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Besetzung

variabel

Wie frei ist die Kunst? Was kann, was darf, was muss sie sein? Ist sie «Interesseloses Wohlgefallen» (Kant) oder politisches Vehikel, staatstragend oder subversiv, «Safe space» oder gefährlich? Und wen interessieren diese Fragen überhaupt außer abgehobenen Eliten in weltfremden Theorie-Blasen, während auf den Straßen längst die «Wehr» patrouilliert, ein Zusammenschluss «Verantwortungsvoller» Bürgerinnen und Bürger, die immer lauter Recht und Ordnung fordern, Verständlichkeit und Brauchtum statt Fremdheit und Ambivalenz?

Emotional aufgeladen prallen in Thomas Melles Stück die unterschiedlichsten Haltungen aufeinander. Die Privilegien weißer Westeuropäer treffen auf das Einklagen von ethnischer Diversität, Shitstorms werden losgetreten aufgrund einer verdächtigen Formulierung, das Nachdenken über Identität wächst sich zu identitären Bewegungen aus, strenge Grenzkontrollen durchziehen den Diskurs, als teilten sie verfeindete Nationalstaaten.

Nur scheinbar verhandelt Ode die hochgereizten, hypernervösen Debatten des Kunstbetriebes, denn schnell wird klar, dass Kunst keineswegs ein Neben-, sondern der Hauptschauplatz ist, das Herzstück unserer demokratischen Gesellschaft, deren Grundsätze und Werte offenbar plötzlich zur Disposition stehen.

Uraufführung
20.12.2019 Deutsches Theater Berlin (Regie: Lilja Rupprecht)

Nominiert für den Mülheimer Dramatikpreis 2020

Stück-Abdruck in Theater heute 02/2020

Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung