© Kevin Cummins
Reiher
(Herons)
Junges TheaterDeutsch von Barbara Christ
2D / 5H
15+
Jeden Tag sitzt Billy, 14, an einem Londoner Kanal und angelt. Vor einem Jahr wurde hier ein Mädchen umgebracht. Weil Billys Vater Zeuge des Mordes war und die Polizei rief, wollen sich die Täter an ihm rächen, sobald sie aus dem Gefängnis kommen. Für Billy aber hat der Ärger längst begonnen: An ihm entlädt sich die Aggression von Scott, dem 15-jährigen Bruder eines der Täter, und dessen Gang. Hilflos ist Billy ihnen ausgeliefert. Zwar gelingt es ihm immer wieder, sich über den Tag zu retten, und Hoffnung keimt auf dank der Annäherung zwischen ihm und Adele, Scotts Freundin. Doch einmal gefasste Urteile und klar gezogene Fronten entwickeln eine grausame Eigendynamik. Ein Stück über Gewalt unter Jugendlichen, über Ausgrenzung und Gruppenzwang - ohne moralisch erhobenen Zeigefinger, Betroffenheitspathos oder Anbiederung. "Die Kindheit hat für diese verwirrten und brutalisierten Kids zu früh aufgehört, aber nicht zum Erwachsensein geführt, sondern in ein Niemandsland ... Ein trauriges, brutales, aber sensibles Stück, das seine rauhe Beredtheit weniger aus den Dialogen zieht als dem Schweigen und den abgebrochenen Sätzen von Menschen, für die Sprache der allerletzte Ausweg ist.» (Sunday Times) "Ein Stück, das die Welt zeigt, wie Politiker sie ungern sehen.» (Daily Telegraph)
22.5.2002 Royal Court Theatre, London (Regie: Simon Usher)
Deutschsprachige Erstaufführung
28.3.2003 Staatstheater Stuttgart (Regie: Sebastian Nübling)
Stück-Abdruck in Theater heute 05/2003
Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung.