Soll das ein Witz sein

Eben noch war Martin sehr zufrieden mit sich: Großzügig hat er seiner in beengten Verhältnissen lebenden Schwester Sabine das gemeinsame Erbe überlassen. Viel kann ihre gerade verstorbene Mutter ohnehin nicht besessen haben – jedenfalls nichts, was Martin, erfolgreicher Banker, und seine Frau Emilia gebrauchen könnten. Und ist es nicht höchste Zeit, dass die Geschwister wieder näher zusammenrücken? Als sich allerdings herausstellt, dass das Erbe deutlich höher ausfällt als gedacht, ist Martins gutes Gefühl schlagartig verschwunden. Hat Sabine, die jetzt auf ihre Abmachung pocht, vom Vermögen der Mutter gewusst? Wie soll Martin das Emilia erklären, die schon Pläne für ein Ferienhaus auf Formentera schmiedet? Und warum müssen seine Schwiegereltern eigentlich zu allem eine Meinung haben?

Was ist ein Versprechen wert? Auf wen kann man sich verlassen – und kann man überhaupt je aus seiner Haut? Mit viel Gespür für psychologische Nuancen und sehr komisch nimmt Susanne Lütje Familien- und Ehedynamiken aufs Korn, die einem nur allzu vertraut erscheinen mögen und in denen letztlich nur eins sicher ist: dass alles bleibt, wie es war.