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Villa Alfons
variabel, mind. 3D / 4H
Annegret Lopez, Journalistin bei der Capital Times Germany, hat einen Verdacht: Kann es sein, dass bei dem kometenhaften Aufstieg des Zahlungsdienstleisters InstaCard an der Börse, bei dessen schneller Expansion in den asiatischen Markt und den enormen verzeichneten Vermögenswerten, nicht alles mit rechten Dingen zugeht? Sie heftet sich an die Fersen von Vorstandschef Markus Schwartz und Vorstandsmitglied Jens Marlicek und stößt bei ihren Recherchen auf immer mehr Unstimmigkeiten. Währenddessen wird auch Karin Lindhardt, Schwartz’ Sekretärin, bei der Prüfung der Bilanzen von philippinischen Kiosken stutzig, die mit Zahlkarten eines Busunternehmens angeblich Umsätze in Millionenhöhe gemacht haben. Doch der Ruf, den InstaCard in der Branche genießt, lässt keinen Raum für Zweifel, die Konkurrenz glaubt an das Gespür der Firma für die richtig guten Deals, und die Finanzaufsichtsbehörde kann sich einfach nicht vorstellen, dass jemand Betrugsabsichten haben könnte. Derweil hat Marlicek in der Münchner Villa Alfons gemeinsam mit dem Geschäftsmann Faydon Cowler, zugleich Ministerpräsident von Akkomachinga und Geschäftsführer von AkkoPay, sowie mit Lothar Leyfeldt, Ex-Geheimdienstler, längst ein Imperium aus fiktiven Banken, gefälschten Bilanzen und abstrusen Geschäftsmodellen aufgebaut – mit reinem Gewissen, denn wie kann etwas illegal sein, was es ganz faktisch gar nicht gibt?
David Gieselmann nimmt in Villa Alfons den Fall der Wirecard AG, einen der größten Wirtschaftsskandale Deutschlands, als Ausgangspunkt für einen schwindelerregenden Trip in die Abgründe des Finanzwesens, skrupelloser Allmachtsfantasien und an die Grenzen eines korrupten virtuellen Geldsystems.
Uraufführung
14.01.2022 Staatstheater Mainz (Regie: Christian Brey)
Auftragswerk für das Staatstheater Mainz
Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung.