Händl Klaus
Händl Klaus, geboren 1969 in Rum/Tirol, lebt in Port am Bielersee (Schweiz). Nach einer Schauspielausbildung in Wien spielte er am dortigen Schauspielhaus sowie in mehreren Filmen, u. a. von Michael Haneke, Jessica Hausner und Dagmar Knöpfel.
Neben Theaterstücken schreibt Händl Klaus auch Hörspiele, Prosa und Drehbücher, die er selbst verfilmt. Außerdem zählt er mittlerweile zu den wichtigsten Opernlibrettisten der Gegenwart.
Filmregie/Drehbuch:
- Das Waldviertel (Kurzfilm, 1995)
- Kleine Vogelkunde (Animation, 1998, mit Patricia Marchart)
- März (2001 2008, U beim Filmfestival Locarno 2008, dort ausgezeichnet mit dem Leopard für den besten Erstlingsfilm; Österreich-Premiere: Oktober 2008 bei der Viennale)
- Kater (2016, Teddy Award / Berlinale - Bester Spielfilm; Hong Kong International Film Festival - Jury Prize - Young Cinema Competition)
Buchveröffentlichungen:
- (Legenden) 35 Prosastücke, Literaturverlag Droschl Graz, 1994
- Satz Bäurin. Klagenfurter Texte, Piper Verlag, 1995
- Stücke, Literaturverlag Droschl Graz, 2006
Hörspiele:
- Kleine Vogelkunde, ORF 1996 (ausgezeichnet als Hörspiel des Jahres)
- Zrugg, ORF-T (Ursendung: 29.12.2022, Regie: Martin Sailer, ausgezeichnet als Hörspiel des Jahres sowie mit dem Publikumspreis)
Libretti:
- Häftling von Mab (Oper von Eduard Demetz) - U: 16.03.2002 Landestheater Innsbruck (Regie: Norbert Mladek)
- zum fleisch. Oratorium in drei Tafeln nach einer Legende um Bruno von Köln (Komposition von Klaus Lang) - U: 26.09.2009 Festival Klangspuren Schwaz (Leitung: Josef Habringer)
- Wüstenbuch (Oper von Beat Furrer) - U: 14.03.2010 Theater Basel (Regie: Christoph Marthaler)
- Buch Asche (Oper von Klaus Lang) - U: 06.06.2010 Theater Bonn / Bonn Chance! in Koproduktion mit dem «Fonds Experimentelles Musiktheater» (Konzept & Inszenierung: Claudia Doderer, Händl Klaus & Klaus Lang)
- Der Einfluss des Menschen auf den Mond (Oper von Klaus Lang) - U: 26.03.2011 Staatstheater Braunschweig (Regie: Paul Esterhazy)
- Bluthaus (Oper von Georg Friedrich Haas) - U: 29.04.2011 Schwetzinger SWR Festspiele in Koproduktion mit dem Theater Bonn (Regie: Klaus Weise)
- Thomas (Oper von Georg Friedrich Haas) - U: 24.05.2013 Schwetzinger SWR Festspiele (Regie: Elisabeth Gabriel)
- Wilde (Oper von Hèctor Parra, Libretto von Händl Klaus nach seinem gleichnamigen Stück) - U: 22.05.2015 Schwetzinger SWR Festpspiele (Regie: Calixto Bieito)
- Koma (Oper von Georg Friedrich Haas) - U: 27.05.2016 Schwetzinger SWR Festpspiele (Regie: Karten Wiegand)
- Der Mieter (Oper von Arnulf Herrmann, nach Motiven von Roland Topor) - U: 12.11.2017 Oper Frankfurt (Regie: Johannes Erath)
- Lunea – Lenau-Szenen in 23 Lebensblättern (Oper von Heinz Holliger) - U: 04.03.2018 Opernhaus Zürich (Regie: Andreas Homoki)
- Violetter Schnee (Oper von Beat Furrer, Libretto von Händl Klaus basierend auf einer Vorlage von Wladimir Sorokin) - U: 13.01.2019 Staatsoper unter den Linden, Berlin (Regie: Claus Guth)
- Les Bienveillantes / Die Wohlgesinnten (Oper von Hèctor Parra, Libretto von Händl Klaus nach dem Roman von Jonathan Littell) - U: 24.04.2019 Oper Antwerpen in Koproduktion mit dem Staatstheater Nürnberg und dem Teatro Real Madrid (Regie: Calixto Bieito)
- Blühen (Oper von Vito Žuraj, Libretto von Händl Klaus frei nach Thomas Manns Erzählung Die Betrogene) – U: 22.01.2023 Oper Frankfurt (Regie: Brigitte Fassbaender)
- Im Dickicht (Oper von Isabel Mundry) – geplante U (hat bisher nicht stattgefunden): 28.04.2023 Schwetzinger SWR Festspiele in Koproduktion mit dem Staatstheater Mainz (Regie: David Hermann)
- Ich ersehne die Alpen (Monodram für Sopran von Hèctor Parra) - U: 26.03.2023 Staatsoper Stuttgart (Musikalische Leitung: Thomas Guggeis)
- Liebesgesang (Oper von Georg Friedrich Haas) - U: 31.05.2024 Bühnen (Oper) Bern (Regie: Tobias Kratzer)
Theaterprojekte (außer Stücken):
- Die Glocken von Innsbruck läuten den Abend ein - U: 30.01.2009 Burgtheater (Kasino) Wien (Regie: Ruedi Häusermann)
- Legenden - U: 06.05.2010 Westbahn Theater Innsbruck (Regie: Elmar Drexel)
- Gruppe Junger Hund - U: 08.10.2010 Stadttheater Bern (Regie: Stefan Otteni)
Auszeichnungen, Preise und Stipendien:
- 1994 Robert-Walser-Preis
- 1995 Rauriser Literaturpreis
- 1996 Hörspiel des Jahres für Kleine Vogelkunde
- 1996 Stipendium am Literarischen Colloquium Berlin
- 2004 Buchpreis der deutschsprachigen Literaturkommission des Kantons Bern für (Wilde) Mann mit traurigen Augen
- 2004 Dramatikerstipendium des «Kulturkreises der deutschen Wirtschaft» im BDI in Kooperation mit den Münchner Kammerspielen
- 2004 Nachwuchsautor des Jahres in der Kritikerumfrage von Theater heute
- 2006 Buchpreis der deutschsprachigen Literaturkommission des Kantons Bern für Dunkel lockende Welt
- 2006 Dramatiker des Jahres in der Kritikerumfrage von Theater heute
- 2007 Großes Literaturstipendium des Landes Tirol
- 2007 Welti-Dramatikerpreis der Stadt Bern
- 2007 Förderpreis des Schiller-Gedächtnis-Preises des Landes Baden-Württemberg
- 2008 Silberner Leopard für den besten Erstlingsfilm für März, Filmfestival Locarno
- 2008 Spezialpreis der Jury für März beim Internationalen Filmfestival von Sarajevo
- 2008 Berner Filmpreis für März
- 2009 Preis für den Besten Spielfilm der 23. Bozner Filmtage für März
- 2009 Buchpreis der deutschsprachigen Literaturkommission des Kantons Bern für Furcht und Zittern
- 2011 Kunstsalon-Autorenpreis für das Schauspiel Köln
- 2013 Gert-Jonke-Preis (zu gleichen Teilen an Händl Klaus und Friederike Roth)
- 2013 Berner Literaturpreis für das Libretto Thomas
- 2016 Teddy Award bei der Berlinale für Kater
- 2016 Uraufführung des Jahres für Koma in der Kritikerumfrage von Opernwelt
- 2007 Preis der Autoren (Autorenstiftung Frankfurt am Main) für seine Opernlibretti
- 2018 Uraufführung des Jahres für Lunea in der Kritikerumfrage von Opernwelt; auf Platz 2 gefolgt von Der Mieter
- 2021 Großer Preis des Hauses am Gern
- 2023 Hörspiel des Jahres sowie Publikumspreis für Zrugg
- 2023 Literaturpreis des Kantons Bern für Zrugg
- 2023 Jahrespreis der deutschen Schallplattenkritik für Zrugg
- 2023 Uraufführung des Jahres für Blühen in der Kritikerumfrage von Opernwelt
Mit den Stücken (Wilde) Mann mit traurigen Augen sowie mit Dunkel lockende Welt war Händl Klaus außerdem 2004 bzw. 2006 zum Berliner Theatertreffen eingeladen und in beiden Jahren auch für den Mülheimer Dramatikerpreis nominiert.