Acht Jahre Trauer verordnet Bernarda Alba ihren erwachsenen Töchtern nach dem Tod ihres Mannes. Acht Jahre, in denen sie zu Hause bleiben, sticken und nicht mit der Welt draußen, vor allem keinesfalls mit den Männern darin, in Kontakt treten sollen. Doch hinter den verriegelten Türen und Fenstern brodelt es. Je mehr Bernarda versucht, mit aller Härte die Oberhand über ihre fünf Töchter und ihre demente Mutter zu behalten, umso verzweifelter versuchen diese, der Enge des bedrückenden Haushalts zu entkommen. Alice Birchs Neufassung von García Lorcas Klassiker, von Ulrike Syha in ein «kunstvoll direktes, glasklares Deutsch übersetzt» (nachtkritik.de), stellt die Frauen des Hauses in ihrer Individualität und ihren Widersprüchlichkeiten in den Fokus. Hungrig nach Leben, Freiheit und Selbstbestimmtheit, voller Begehren und Zorn, lässt ihre ruhelose Energie den Druck in den engen Räumen steigen, bis es zur Katastrophe kommt.
«Birch hat die Vorlage klug komprimiert und die religiösen Bezüge gestrichen … Fesselnd und formal bestechend hält das famose Ensemble über neunzig Minuten die Spannung in dem atemberaubend intensiven Erzählstrom aufrecht … Katie Mitchell ist eine spektakulär überzeugende Inszenierung gelungen.» (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
«Was für ein Ensemble! Was für eine mitreißende Inszenierung und vor allem: was für ein Stück! Alles zusammen ist ein Ereignis.» (Deutschlandfunk)
«Ein fast schon unheimlich dichter, zwischen den Zeiten schwingender Abend ... Auf plate Aktualisierungen verzichten Mitchell und Birch, und doch schwingt das Heute immer mit.» (NDR Kultur)
Deutschsprachige Erstaufführung:
02.11.2024 Deutsches Schauspielhaus Hamburg (Regie: Katie Mitchell)
Deutsch von Ulrike Syha