KiWi-Bühnenstoffe

Bereits seit 2003 vertritt der Rowohlt Theater Verlag exklusiv die Bühnenrechte für den Verlag Kiepenheuer & Witsch, seit 2009 auch für den Verlag Galiani Berlin. Von Klassikern wie Heinrich Böll, Ernst Jandl und Daniil Charms spannt sich der Bogen namhafter KiWi-Autor:innen im Programm des Rowohlt Theater Verlags hin zu den wichtigsten Vertreter:innen der Gegenwartsliteratur: Ob Thomas Melle und Feridun Zaimoglu, die mit ihren Romanen und Theaterstücken gleichermaßen erfolgreich auf deutschsprachigen Bühnen sind, ob viel gespielte Stoffe für junge Erwachsene von Stefanie de Velasco und Alina Bronsky, großartige Unterhaltung von Thees Uhlmann und Nick Hornby oder literarische Entdeckungen wie Leif Randt und Shida Bazyar - die KiWi-Bühnenstoffe haben längst ihren festen Platz in den Programmen der Theater gefunden, und es werden stetig mehr. Eine Auswahl aus den neuesten Romanen stellen wir Ihnen hier vor.

Eine Übersicht über sämtliche aktuellen Bühnenstoffe aus dem KiWi-Programm finden Sie hier.

Aktuelle Titel

«Kleine Probleme» von Nele Pollatschek

«Pollatschek hat immenses komisches Talent.» (Frankfurter Allgemeine Zeitung)

Die Woche zwischen den Jahren, die Zeit, in der «das Alte schon zu Boden geröchelt ist und das Neue noch nicht zugeschlagen hat,» diese Woche hat Lars sich genommen, um in Abwesenheit von Frau und ziemlich erwachsenen Kindern endlich Ordnung in das Haus und sein Leben zu bringen. Doch wer es 49 Jahre lang nicht geschafft hat, die Dinge aus dem Möglichen ins Reale zu übersetzen, für den ist es auch ein Leichtes, eine Woche zwischen philosophischen Betrachtungen, YouTube-Videos und Pizzakartons zu vertrödeln. Und als er dann am 31.12. auch noch verschläft, bleibt nur noch ein halber Tag für die ToDo-Liste auf der neben Dingen wie «Putzen», «Steuererklärung», «Nudelsalat» auch «Lebenswerk» und «Es gut machen» stehen. Lars macht sich an die Arbeit. Immer wieder. In größeren Abständen. Und als dabei fühlt es sich an, als müsse er nicht nur sich selbst, sondern eine ganze Welt neu erfinden.

Nele Pollatschek erzählt von Chaos und der Sehnsucht nach Ordnung, von perfekten Kindern und unperfekten Eltern, von Liebe, kleinen Schrauben und großen Werken. Vor allem aber erzählt sie von der Schwierigkeit, sein Leben nicht auf später zu verschieben.

«So kreischend komisch wie tragisch tiefsinnig … gewissermaßen das Prokrastinieren als prekäre Conditio humana.» (die tageszeitung)

Uraufführung: frei

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«Sinkende Sterne» von Thomas Hettche

«Ein wagemutiger, vielschichtiger, bisweilen fast rauschhafter Roman.» (WDR 3)

Nach dem Tod seiner Eltern versucht der Erzähler, das Ferienhaus zu verkaufen, in dem er seine Kindheit verbracht hat. Doch was realistisch beginnt, wird schnell zu einer fantastischen, märchenhaften Geschichte, in der nichts ist, was es zu sein scheint. Ein Bergsturz  hat das Rhonetal in einen riesigen See verwandelt und das Wallis zurück in eine mittelalterliche, bedrohliche Welt. Sindbad und Odysseus haben ihren Auftritt, Sagen vom Zug der Toten Seelen über die Gipfel, eine unheimliche Bischöfin und Fragen nach Gender und Sexus, Sommertage auf der Alp und eine Jugendliebe des Erzählers.

Grandios schildert Hettche die alpine Natur und vergessene Lebensformen ihrer Bewohner, denen in unserer von Identitätsfragen und Umweltzerstörung verunsicherten Gegenwart neue Bedeutung zukommt. Im Kern aber kreist die musikalische Prosa dieses großen Erzählers um die Fragen, welcher Trost im Erzählen liegt und was es in den Umbrüchen unserer Zeit zu verteidigen gilt.

Uraufführung: frei

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«Lügen über meine Mutter» von Daniela Dröscher

Daniela Dröschers präzises Kammerspiel über Selbstbestimmung, Würde und Ausgrenzung.

Auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis 2022

Lügen über meine Mutter ist zweierlei zugleich: die Erzählung einer Kindheit im Hunsrück der 1980er, die immer stärker beherrscht wird von der fixen Idee des Vaters, das Übergewicht seiner Frau wäre verantwortlich für alles, was ihm versagt bleibt: die Beförderung, der soziale Aufstieg, die Anerkennung in der Dorfgemeinschaft. Und es ist eine Befragung des Geschehens aus der heutigen Perspektive: Was ist damals wirklich passiert? Was wurde verheimlicht, worüber wurde gelogen? Und was sagt uns das alles über den größeren Zusammenhang: die Gesellschaft, die ständig auf uns einwirkt, ob wir wollen oder nicht? So berührend wie klug und immer wieder umwerfend komisch schreibt Daniela Dröscher über subtile Gewalt, aber auch über Verantwortung und Fürsorge. Vor allem aber über eine starke Frau, die nicht aufhört, für die Selbstbestimmung über ihr Leben zu kämpfen.

Uraufführung: 17.02.2024 Nationaltheater Mannheim (Regie: Laura Linnenbaum)

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«Das leichte Leben» von Thomas Melle

«Ein Roman, der jedem und jeder ans Herz gelegt sei. [...] Melle zeigt in diesem Buch, was er kann.» Der Spiegel

Kathrin war mal eine gehypte Schriftstellerin, heute fristet sie ihr Dasein als Aushilfslehrerin und versucht sich bei einer Sexparty wieder zu spüren. Jan, ein berühmter TV-Journalist, wird geplagt von einem anonymen Erpresser, der Nacktfotos von ihm als Internatsschüler verschickt. Während ihr Mann panisch fürchtet, dass sein schreckliches Geheimnis ans Licht kommen könnte, begehrt Kathrin ausgerechnet den wunderschönen und mysteriösen Freund ihrer Tochter Lale, der dazu noch ihr Schüler ist.
Thomas Melle liefert mit Das leichte Leben eine literarische Bestandsaufnahme einer Gesellschaft getrieben von Sehnsucht, eben nach dem leichten Leben - schmerzhaft, komisch, brutal genau.

Uraufführung: frei

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«Dunkelblum» von Eva Menasse

Eva Menasses großes Geschichtspanorama am Beispiel einer kleinen Stadt. «Ein Meisterwerk.» (Die Zeit)

Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch des Jahres 2021

Auf den ersten Blick ist Dunkelblum eine Kleinstadt wie jede andere. Doch hinter der Fassade der österreichischen Gemeinde verbirgt sich die Geschichte eines furchtbaren Verbrechens. Ihr Wissen um das Ereignis verbindet die älteren Dunkelblumer seit Jahrzehnten – genauso wie ihr Schweigen über Tat und Täter. In den Spätsommertagen des Jahres 1989, während hinter der nahegelegenen Grenze zu Ungarn bereits Hunderte DDR-Flüchtlinge warten, trifft ein rätselhafter Besucher in der Stadt ein. Da geraten die Dinge plötzlich in Bewegung: Auf einer Wiese am Stadtrand wird ein Skelett ausgegraben und eine junge Frau verschwindet. Wie in einem Spuk tauchen Spuren des alten Verbrechens auf und konfrontieren die Einwohner mit einer Vergangenheit, die sie längst für erledigt hielten.
Ein schaurig-komisches Epos über die Wunden in der Landschaft und den Seelen der Menschen, die, anders als die Erinnerung, nicht vergehen.

Uraufführung: 25.05.2023 Landestheater Niederösterreich, St. Pölten (Regie: Sara Ostertag)

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«Kim Jiyoung, geboren 1982» von Cho Nam-Joo

Die Weltsensation aus Korea - Cho Nam-Joos Roman über ein ganz normales Frauenleben.

Therapiebericht und feministisches Manifest zugleich: In der nüchternen Nacherzählung eines Psychiaters breitet sich ein Frauenleben bestimmt von Frustration und Unterwerfung aus. Beginnend mit der Bevorzugung des jüngeren Bruders durch die Familie, über die strenge Uniformpflicht für Mädchen in der Schule hin zu Arbeitskollegen, die versteckte Kameras in der Damentoilette installieren, und zum Ende aller Karrierechancen mit der Mutterschaft: Cho Nam-Joos Roman zeigt das schmerzhaft gewöhnliche Leben einer Frau in Korea und deckt gleichzeitig eine Alltagsmisogynie auf, die jeder Frau – egal wo auf der Welt – nur allzu bekannt vorkommt.
Millionenfach verkauft, stieß der Roman in Korea eine breite gesellschaftliche Diskussion an und wurde auch international zu einem großen Erfolg.

Uraufführung: 14.10.2023 Schauspiel Köln (Regie: Marie Schleef)

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Verlag Kiepenheuer & Witsch

Der 1948 gegründete Verlag Kiepenheuer & Witsch ist ein deutscher Publikumsverlag, der kritische und populäre Sachbücher sowie literarische Werke und unterhaltsame Belletristik von renommierten ebenso wie von jungen Schriftsteller:innen publiziert. Derzeit werden die Bücher von 800 Autor:innen verlegt. Seit 1982 hat der Verlag eine eigene Taschenbuch-Reihe, die KiWi-Paperbacks, und seit 2007 das Berliner Imprint Galiani Berlin.

Der Verlag hat seinen Sitz in Köln und ist Teil der Holtzbrinck Publishing Group.

Verlag Galiani Berlin

Der 2009 gegründete Verlag Galiani Berlin widmet sich vor allem der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, dem kulturhistorischen und erzählenden Sachbuch sowie Klassikern der Weltliteratur. Der Namenspate, Ferdinando Galiani, ein genialer Zwerg vom Fuße des Vesuv, steht für vieles programmatisch – z.B. schon dadurch, dass ihn kaum einer kennt. Denn auch wenn viele seiner Autorinnen und Autoren schon längst keine Unbekannten mehr sind, versteht sich Galiani als Verlag, bei dem Entdeckungen zu machen sind. Egal, aus welchem Jahrhundert, egal, in welchem Genre. 

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